Kinderkrippen

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Kinderkrippen, private und städtische Einrichtungen, die (neben Kindergärten) der Tagesversorgung von Kindern bis zum dritten Lebensjahr dienen. Karl Helm führte sie nach Studienreisen in westeuropäischen Staaten erstmals nach Pariser Vorbild in Wien ein (Eröffnung der ersten Kinderkrippe durch den „Centralverein für Kostkinder-Beaufsichtigung und Säuglingsbewahranstalten - Creches" am 4. November 1849 in Breitenfeld, Andreasgasse 59 [8, Laudongasse 55]). 1849-1851 wurden weitere sechs Kinderkrippen eröffnet (vier durch den Verein, je eine Kinderkrippe durch Dr. Hügel in der Vorstadt Wieden [4, Margaretenstraße 25] beziehungsweise die Gemeinde Gumpendorf [6, Gumpendorfer Straße 106]).

Erste Erfahrungen in der pädagogischen Führung von Kindern in Krippen wurden im städtischen Kindertagesheim 1, Rudolfsplatz gesammelt; die Einrichtung einer Krippe erfolgte unter Mitwirkung von Anna Freud. 1946 gab es in Wien elf Kinderkrippen für zwei- bis dreijährige Kinder, 1947 wurde die erste Kinderkrippe für ein- bis zweijährige Kinder, 1949 wurden vier Säuglingskrippen errichtet (die 1967-1979 mit 22 Gruppen den Höhepunkt ihrer Verbreitung erreichten). Die ersten städtischen Kinderkrippen nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in 10, Waldmüllerpark 3 und 16, Luxemburggasse 5 eingerichtet. Seit 1952 werden sie gemeinsam mit Horten und Kindergärten als Kindertagesheime geführt. Seit 1986 werden in den Kleinkinderkrippen anstelle von Säuglingsschwestern Kindergärtnerinnen beschäftigt. Mit Stand September 1993 besuchten in Wien insgesamt 6.705 Kinder im Alter bis zu drei Jahren Kinderkrippen (öffentliche Kinderkrippen 4.615, private Kinderkrippen 2.090 Kinder).

Literatur

  • Christa Raffelsberger: Die Entwicklung der städtischen Kindertagesheime. In: Chronik der städtischen Kindertagesheime. Wien: Jugend & Volk 1987, S. 9 ff.
  • Karl Helm: Die Krippe in Breitenfeld zu Wien. Leipzig: Mayer 1851, 21855