Klaus Steiner
Klaus Steiner, * 23. Februar 1943 Pernitz. Architekt, Stadtplaner
Biographie
Klaus Steiner kam im niederösterreichischen Lebensborn-Heim Feichtenbach, einer Musterklinik der NS-Rassenmedizin zur Welt. Der Vater war Obersturmbannführer, die Mutter arbeitete im Büro der Wiener Gauleitung. Nach dem Krieg wuchs Steiner bei seiner Mutter in Hallstatt auf. Er besuchte das Privatgymnasium in Bad Aussee, maturierte in Gmunden und studierte ab 1961 Architektur an der Technischen Hochschule in Wien (heute die Technische Universität). Nach einigen Jahren als Assistent am Institut für Städtebau bei Univ. Prof. Rudolf Wurzer war er ab Ende der 1980er Jahre in der Stadtplanung (MA 21) des Magistrats Wien tätig. Nach einem Wechsel in die MA 18 – Sonderaufgaben unterstützte er dort Anliegen der sich entwickelnden Subkulturszene, im Auftrag der Stadtregierung unter Helmut Zilk suchte er nach kooperativen Lösungen, war etwa behilflich bei der Lokalsuche für das "Flex" am Donaukanal. Nach seiner Pensionierung im Jahr 2003 setzte Steiner sein Engagement für obdachlose Menschen in der "Vinzirast“ fort. Sein großes wissenschaftliches Lebensthema war die Geschichte der Stadtplanung im Nationalsozialismus, er sammelte Archivalien zu diesem Thema, dieses Material war auch Ausgangsbasis für die Ausstellung "Wien. Die Perle des Reiches - Planen für Hitler" im Architekturzentrum Wien (2015).
Literatur
- Matthias Dusini: Der Scherbentaucher, in: Falter 13/15, 25.03.2015 [Stand: 01.02.2017]