Kolschitzky-Gedenktafel

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Daten zur Erinnerung


1983, zum dreihundertjährigen Jubiläum des Entsatzes Wiens, setzten polnische Vereinigungen eine Reihe von Denkmalinitiativen in Wien. Die Annahme liegt dabei nahe, dass polnische Aktivisten mit der Setzung von Erinnerungszeichen im öffentlichen Raum, die auf den „eigenen“ Anteil am Entsatz Wiens und der Rettung der Christenheit vor 300 Jahren verweisen, damals ein Ziel verfolgten: den Sieg von 1683 mit Hoffnung auf Überwindung des Sowjetimperialismus zu verknüpfen und sich als Teil des christlichen Westens darzustellen.

Im Zuge dessen plante die Warschauer Konditorenzunft (Cech Rzemiosł Spożywczych w Warszawie) bereits im Jahr 1982 eine Tafel zu Ehren Kolschitzkys, am Haus Domgasse 8 anbringen zu lassen, in der Annahme, es handle sich dabei um sein Sterbe- und Wohnhaus (tatsächlich wohnte und starb er im hinteren Teil dieses Hauses, das sich zur Grünangergasse erstreckt, und das den Namen „Zum Grünen Kreuz“ trug). Nach langen bürokratischen Mühen konnte die Tafel am 6. September 1983 tatsächlich enthüllt werden. Die Feierlichkeit fand im Beisein offizieller polnischer und österreichischer Vertreter und Medien statt.

Die Tafel trägt die Inschrift: "Wohn- und Sterbehaus von Franciszek Jerzy KULCZYCKI >Franz Georg Kolschitzky<1640–1694, Hofkurier und Kundschafterwährend der Belagerung Wiens 1683. Ihrem Landsmann gestiftet von den Warschauer Konditoren 1983".


Literatur

  • Rolf M. Urrisk-Obertynski: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt, 3. Band Innere Stadt, Weishaupt-Verlag, Grau 2012, S. 101