Konrad Hölzler (der Ältere)
Konrad Hölzler der Ältere , * um 1385/1390 Matrei am Brenner (?), † 30. Mai 1442 Wien (?), Bürgermeister, Kaufmann, Hausgenosse, Bergbauunternehmer.
Biografie
Als Sohn eines Tiroler Zollbeamten nach Wien gekommen, arbeitete Hölzler zwischen 1414 (seinem ersten nachweisbaren Auftreten in Wien) und 1441 fast durchwegs in leitenden öffentlichen Funktionen. Drei Mal (1423/1424, 1430–1433 und 1440/1441) war er Bürgermeister. 1438 wurde er zugleich mit seinem Sohn Konrad (Konrad Hölzler der Jüngere) von Herzog Albrecht V. anlässlich dessen Krönung zum Ritter geschlagen. Sein Wappen zeigt im silbernen Schild übereinander drei rote windische Hüte (oder Rundschilde), auf dem Helm ist der Kopf eines bärtigen Mannes mit Eselsohren dargestellt.
1441 saß er im Regentschaftsrat für den unmündigen Ladislaus Postumus. Als Kaufmann trieb er Handel mit Frankfurt/Main und Venedig. 1432 war er sogar Mitglied im Ausschuss der Wiener Kaufleute. 1433 erwarb Hölzler die Herrschaft Pöggstall. Er wohnte wahrscheinlich im Haus "Die Landskrone" (Konskriptionsnummer 548, Teil des Hauses 1, Landskrongasse 1-3), das seine Gattin Katharina (Katrei) von Haunstein 1430 geerbt hatte.
Als er 1454/55 das Bürgermeisteramt ausübte, gab es einen Konflikt mit der Universität. Die Universität beschwerte sich, dass Hölzler wagte, die Sturmglocke über die Universität zu läuten. Hölzler sei vor den Rektor geritten, habe gemeint, die Studenten hätten ihn mit Steinen beworfen, und habe gedroht, fünf Studenten köpfen zu lassen. Auch drohe er mit Gewalt gegen die Professoren. In der Gegenklage leugnete oder schwächte die Stadt alles ab und versuchte die Schuld auf die Studenten zu schieben.
Seine Begräbnisstätte befindet sich im Stephansdom, im nördlichen Chor. Die Gruftplatte der Familie befindet sich im Wien Museum.
Literatur
- Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 214
- Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 97 (1982/1983), Band II, S. 233
- Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 105, 107
- Richard Perger: Wiener Bürger des 15. Jahrhunderts als Förderer der Leonhardskirche in Tamsweg. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 26 (1970), S. 77 ff.
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 746