Konrad Hölzler (der Jüngere)
Konrad Hölzler der Jüngere, * um 1415 Wien, † 1478 (nach 5. Mai) Wien, Kaufmann, Bürgermeister.
Biografie
Er war der Sohn des Konrad Hölzlers des Älteren und dessen Gattin Margarethe Keinberger. Ab 1438 war er Ritter. Sein Wappen zeigt im silbernen Schild übereinander drei rote windische Hüte (oder Rundschilde), auf dem Helm ist der Kopf eines bärtigen Mannes mit Eselsohren dargestellt.
Hölzler war sein ganzes Leben in landesfürstlichen und städtischen Diensten. Zu seinen landesfürstlichen Obliegenheiten zählten die Stelle eines Pflegers des Schlosses zu Neulengbach (1442–1446) beziehungsweise des Schlosses zu Laxenburg (1468–1478) und der Posten eines Hubmeisters von Österreich (1452/1453, 1455–1457, 1472–1477). In städtischen Diensten war er Ratsherr (1449 und 1452) und Bürgermeister (1451/1452 und 1455). 1457–1459 war er wegen angeblichen Unregelmäßigkeiten in Haft, wurde aber rehabilitiert. Wegen des Vermögensverlusts musste er zeitweilig das Wiener Bürgerrecht zurücklegen. 1466 und 1468 gehörte er wieder dem Rat an, und noch 1475 findet sich sein Name unter den Genannten des Kärntnerviertels. Testamentarisch machte er (zuletzt am 5. Mai 1478) eine reiche Stiftung für das Büßerinnenhaus St. Hieronymus in Wien. Von 1442 bis zu seinem Tod war Hölzler Pfandherr des Markts Herzogenburg, Niederösterreich. Ein Glasfenster mit seinem Porträt (1434) befindet sich in der Leonhardskirche in Tamsweg (Salzburg). Seine Begräbnisstätte befindet sich im Stephansdom.
Literatur
- Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 214* Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 97 (1982/1983), Band II, S. 233
- Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 108
- Richard Perger: Wiener Bürger des 15. Jahrhunderts als Förderer der Leonhardskirche in Tamsweg. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 26 (1970), 80 f.
- Karl Schalk: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440–1463. 1919, S. 457 ff.