Konrad Poll
Konrad Poll, * um 1240 (Bad) Vöslau (?), † nach 24. Februar 1305, vielleicht vor dem 25. Mai 1305 Wien (?), Bürgermeister.
Biografie
Polls erste Gattin (vor 1268) war Margarethe (Margret), Tochter des Kaufherrn und Bürgers Seifried Leubel. Seine zweite Gattin war Irmgard (erwähnt 1307 bis 1314). Sein gleichnamiger Vater war in Vöslau ansässig und besaß ein Lehen in der Wachau. Von Leubel kam dessen Haus, der spätere Kölnerhof, an die Polls. Am 22. August 1282 wird Poll erstmals als „magister civium" bezeichnet und ist damit der erste namentlich bekannte Bürgermeister. Er amtierte auch zwischen 1288 und 1305 (vielleicht mit Unterbrechungen [nachweisbar 1288/1289, 1291, 1293, 1295, 1297/1298, 1300, 1305]). Als sich am 18. Februar 1288 in Klosterneuburg Richter, Bürgermeister, Ratsherren und die Bürgergemeinde Wiens (nach einem missglückten Aufstand gegen die Habsburger) verpflichten mussten, Herzog Albrecht I. als Landesherrn anzuerkennen, gehörte auch Poll zu jenen, die persönlich einen „Treuebrief“ unterzeichnen mussten. Spätestens ab 1289 dürfte Poll im Kölnerhof gewohnt haben. In Polls Amtszeit fallen das Stadtrecht von 1296 und der Baubeginn des gotischen Chors der Stephanskirche (1304).
Literatur
- Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 98 (1983/1984), Heft II, S. 226
- Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 64 ff.
- Hanns Jäger-Sunstenau: Konrad Poll. In: Österreichischer Wappenalmanach 1969, S. 8 f.
- Rudolf Till: Das Bürgermeisteramt in seinen bekanntesten Vertretern. Wien: Steffel-Verlag 1946 (Kleinbuchreihe "Österreich", 3), S. 5 ff.