Kraftfahrzeuge
Kraftfahrzeuge (Kfz). Man unterscheidet Krafträder, Personenkraftwagen (PKW), Kombi, Kleinlaster, Lastkraftwagen (LKW), Omnibusse.
Die ersten behördlichen Regelungen für das Kraftfahrzeugwesen gehen auf das Jahr 1897 zurück ("Automobil- und Radfahrordnung" vom 13. April 1897, Landesgesetzblatt Nummer 23; dito vom 19. September 1899, Landesgesetzblatt Nummer 49). 1902 erhielt die Sicherheitswache Verkehrspolizeiliche Instruktionen (Tagesbefehl Nummer 3288 vom 11. Februar 1902), 1905 wurden Lenkerprüfungen vorgeschrieben und Fahrlizenzen ausgegeben sowie sicherheitspolizeiliche Bestimmungen für den Betrieb von Automobilen erlassen (Ministerial-Verordnung vom 27. September 1905, Regierungsgesetzblatt Nummer 156). Hatte man 1895 noch 994 Fiaker und 1.920 Einspänner gezählt, so hatte sich dies 1913 geändert, als 287 Fiakern und 802 Einspännern bereits 1.619 Taxis gegenüberstanden. 1910 gab es in Wien 3.285 und 1913 6.755 Automobile. In den 1920er Jahren wurde für Kraftfahrzeuge, da sie zu den Luxusgütern gerechnet wurden, eine Kraftwagenabgabe eingeführt.
1928 gab es in Wien 14.523 Kraftfahrzeuge (2.825 Taxis), 1930 zählte man (PKW, LKW, Motorräder, Omnibusse) 19.729, 1934 34.886 und 1938 45.832 Kraftfahrzeuge. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden private Kraftfahrzeuge "dienstverpflichtet" und eingezogen. Nach Kriegsende gab es nur wenige private Kraftfahrzeuge. Wegen des Treibstoffmangels gab es in Wien vom 4. Juni 1946 bis zum 12. Juni 1948 ein Sonntagsfahrverbot.
Am 7. Mai 1949 zählte man bereits wieder 50.016 und 1950 66.606 Kraftfahrzeuge (darunter 19.216 PKW, 18.794 LKW, 22.307 Motorräder und 417 Omnibusse). Die Motorisierung stieg in der Folge rasant an: Ende 1960 waren 209.084 Kraftfahrzeuge (darunter 137.920 PKW, 24.848 LKW, 43.206 Motorräder, 43.015 Motorfahrräder und 655 Omnibusse), Ende 1970 414.968 Kraftfahrzeuge (darunter 319.853 PKW, 29.476 LKW, 13.786 Krafträder, 45.001 Motorfahrräder und 3.250 Omnibusse) angemeldet, obwohl neu zugelassene Kraftfahrzeuge ab 1966 steuerlich wieder zu den Luxusgütern gezählt und beim Ankauf mit einer zusätzlichen zehnprozentigen Steuer belastet wurden (bei der Einführung des Mehrwertsteuersystems wurden sie 1973 in die Kategorie der 30prozentigen Mehrwertsteuer für Luxusgüter gereiht).
Die (erste) Ölkrise 1973 führte zu Beschränkungen ("autofreier Tag" pro Woche, eingeführt mit "Bundesgesetz über Verkehrsbeschränkungen zur Sicherung der Treibstoffversorgung", in Geltung 14. Jänner-18. Februar 1974; eine erwogene Benzinrationierung wurde nicht realisiert).
Zulassungszahlen für das Jahr 1991 (beziehungsweise 1994; Wien):
- 555.055 (582.573) PKW
- 55.925 (58.085) LKW
- 18.133 (21.671) Motorräder
- 24.860 (21.636) Motorfahrräder.
Zulassungszahlen für das Jahr 2000 (Gesamtbestand an zugelassenen Fahrzeugen):
- 638.568 PKW (davon 4.490 Taxi)
- 3.798 Busse
- 59.493 LKW
- 43.242 Motorräder
Literatur
- Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien. Ausgabe 2002. S. 169