Kurt Mohl
Mohl Kurt, * 15. Oktober 1920 Wien, † 25. Oktober 2002 Wien (Maurer Friedhof), Buchhändler, Verleger.
Als Buchhändler ausgebildet, musste Mohl 1939 nach England emigrieren, wo er zunächst als Landarbeiter tätig war, bis er 1940 Arbeit in einer Londoner Buchhandlung fand. 1946 nach Osten, zurückgekehrt, engagierte er sich zunächst als Bundessekretär der Jugendorganisation "Junge Garde", wandte sich jedoch 1951 wieder seinem erlernten Beruf zu. 1971 machte er sich selbstständig und gründete die "Bücherstube Favoriten", der 1973 die "Bücherstube Meidling" folgte.
1974 gründete er den "Mohl-Verlag" und spezialisierte sich in diesem auf Viennensia. Im Verlaufe weiterer Spezialisierung konzentrierte er sich auf die Produktion von Wiener Bezirksbüchern; es erschienen 23 Bände über 18 Bezirke, wobei Mohl in Kurt Stimmer und Christine Klusacek, welche die überwiegende Zahl der Bände verfassten, nicht nur kongeniale Partner fand, sondern auch Autoren, die eine gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung garantierten; weitere Bände entstanden mit Autoren, die in den jeweiligen Bezirksmuseen verankert waren.
Mit seiner Verlagsproduktion, die auch Gedichtbände von Anton Hugo Krutisch sowie Bücher über den Wiener Sport (darunter Monografien der Fußballklubs Austria und Rapid) umfasste, leitete Mohl eine Renaissance der volksverbundenen Bezirksgeschichtsschreibung ein. Mohl war auch als Funktionär des Freien Wirtschaftsverbands führend im Landesgremium Wien des Buchhandels tätig.
Kommerzialrat, Goldenes Verdienstzeichen Land Wien.
Literatur
- Rathaus-Korrespondenz, 31.10.2002