Kärntner Straße 37

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1415
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  46908
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 5.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Kärntner Straße 37
  • Nr.: 1009 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1041 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 982 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)

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48° 12' 17.59" N, 16° 22' 15.77" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1, Kärntner Straße 37 (Konskriptionsnummer 982).

Pilgramhaus

Nachdem die Wiener Bürgersfrau Elisabeth Wartenauer am 15. Oktober 1415 ein Haus in der Johannesgasse (Johannesgasse 4) erworben hatte, das sie zur Beherbung armer und kranker Pilger widmete, verkauften ihr die Johanniter am 17. Dezember desselben Jahres ihren neben der Johanniterkirche gelegenen Garten, auf dem das Pilgramhaus errichtet wurde. Die erste Belagerung Wiens durch die Osmanen im Jahr 1529 (sogenannte Erste Türkenbelagerung) brachte das Ende dieser Institution. Das Gebäude wurde den Clarissen (vorerst bestandsweise) überlassen, da ihr Kloster dem Bürgerspital überlassen worden war (zum Gebäude siehe Bürgerspital (Haupthaus)). In der Übergabeurkunde vom 27. März 1531 werden die Räumlichkeiten des ehemaligen Pilgramhauses wie folgt beschrieben:

"nemblich neben jetzermelter capelln ain press, ain kuchl, ain stuben, daran ain gwelbl, dabei ain gärtl, desgleichen das stübl, chämer und muesshaus auf ermelter press küchl stuben und gwelbl vorhanden, und so vil gantz gemawert stokckh mit ietzermeltn gemächen begreift, mer den hof als weit ietzbemelter stockh geraicht und gegen der grossen stuben über in ainem sondern stockl abermals ain chamer oder keller und darauf stuben chamer und kuchl, wie dann solchs mit ainer mawer von beruertem grössern stockh gegen dem klainern stöcklen underschiden und inen durch dieselb mawer ain thur zu dem prunn in den andern hof vergönnt werden soll."

1573 kam das ehemalige Pilgramhaus in den Besitz der Jesuiten, die es 1612 verkauften. Da in dieser Verkaufsurkunde vom "wiederaufgebauten Pilgramhäusel" gesprochen wird, kann davon ausgegangen werden, dass es zuvor baufällig geworden oder einem der vielen Brände zum Opfer gefallen war. Aus dem Dokument geht weiters hervor, dass es der Käufer war, der es wiederaufbaute und fürchtete, dass es die Jesuiten im fertigen Zustand zurückverlangen könnten. Um dies zu verhindern, wurde eine Ergänzungsurkunde verfasst, die das ausschloss, den Jesuiten aber ein Vorkaufsrecht einräumte.


Ritterordens-Commendehaus zu St. Johann

Nur wenige Jahre später kam es zu einem langwierigen Rechtsstreit, da der Verwalter der Kommende des Johanniterordens Eigentumsansprüche erhob, da laut Stiftungswortlaut das Haus wieder den Johannitern gehöre, sobald die Pilgerbeherbergung beendet würde. Obwohl die Stadt Wien den neuen Besitzer unterstützte, wurde das Gebäude den Johannitern zuerkannt und ab 1795 als "Ritterordens-Commendehaus zu St. Johann" geführt.


Heutiges Haus

Das heutige Haus wurde 1893 auf einer Grundfläche von 399 Quadratmetern nach Plänen von Oswald Luckeneder und Cajetan Miserowsky errichtet und 1933 an die "Assicurazioni Generali di Sicurtá" in Triest verkauft.


Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 457-459