Clarissen
Clarissen (Clarissinen), katholischer Nonnenorden, von der heiligen Clara von Assisi als „zweiter Orden“ des heiligen Franz von Assisi gegründet („dritter Orden“ [Drittorden] siehe Tertiaren).
Die Regel von circa 1218/1219 verpflichtet zu Andacht, Stillschweigen und Einkehr. Schon im 13. Jahrhundert entstanden zahlreiche Klöster, in Österreich als erstes das Paradieskloster in Judenburg, Steiermark (1253).
Das erste Kloster in Wien war das 1305 von Rudolf III. und seiner Gattin Blanka gegründete Klarakloster (Clarissenkloster St. Clara). Im März 1531 wurde der Konvent nach St. Anna verlegt (siehe Annakloster), dort sind die Nonnen 1572 ausgestorben. Das zweite Kloster in Wien war das Königinkloster (gegründet 1582 von Elisabeth, Witwe König Karls IX. von Frankreich; geweiht Maria und allen Engeln), das 1782 von Joseph II. aufgehoben wurde. Das dritte Kloster in Wien wurde 1625 von Kaiserin Eleonore im Gebäude von St. Niklas am Anger begründet (ebenfalls 1782 aufgehoben).
Literatur
- Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholische Kirche. Band 1. Paderborn: Schöningh 1933, S. 815 ff.
- Joseph Kopallik: Regesten zur Geschichte der Erzdiöcese Wien. Band 1. Wien: Gorischek 1890, S. 284 ff.
- Richard Perger / Walther Brauneis: Die mittelalterlichen Kirchen und Klöster Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1977 (Wiener Geschichtsbücher, 19/20), S. 185 f., 208 ff.