Käthe Kratz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kratz, Käthe
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  49829
GNDGemeindsame Normdatei 104831751X
Wikidata Q1795533
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. Jänner 1947
GeburtsortOrt der Geburt Salzburg
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Regisseurin, Autorin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Erich-Neuberg-Preis (Übernahme: 1984)
  • Frauenring Preis (Verleihung: 2017)
  • Marietta und Friedrich Torberg-Medaille (Verleihung: 1999)


Käthe Kratz, * 24. Jänner 1947 Salzburg, Regisseurin, Autorin.

Biografie

Käthe Kratz absolvierte nach der Matura im heimatlichen Salzburg von 1965 bis 1966 einen Studienaufenthalt in den USA. Anschließend, von 1967 bis 1971, studierte sie Theaterwissenschaft an der Universität Wien und belegte als erste Frau an der Wiener Filmhochschule das Fach Regie und Drehbuch.

Nach ihrem erfolgreichen Abschluss arbeitete sie unter anderem für Produktionen des ORF in der Regie und war damit die erste Frau in dieser Funktion beim Österreichischen Rundfunk. Zunächst gestaltete sie als freie Mitarbeiterin Dokumentarfilme und war Mitautorin und Regieassistentin des Regisseurs und Drehbuchautors Dieter Berner, schließlich verfasste sie selbst Drehbücher. Es folgten Spielfilme wie "Glückliche Zeiten" (1976, mit Dieter Berner), "Die Menschen vom Siebener Haus" (1977), "Mit Leib und Seele" (1978) sowie "Junge Leute brauchen Liebe" (1980).

Besondere Beachtung fand Kratz' fünfteilige Fernsehfilmreihe "Lebenslinien" (1979–1988), die die Schicksale von vier Frauengenerationen vom Fin de Siècle bis 1968 vor dem Hintergrund der österreichischen Geschichte schildert. 1983 erschien der gleichnamige Roman.

In ihren beiden Dokumentationen "Abschied ein Leben lang" (1999) und "Vielleicht habe ich Glück gehabt" (2003) setzte sich Käthe Kratz mit der Problematik Flucht und Exil auseinander. Thematisch schließt daran die Publikation "Verlorene Nachbarschaft. Die Wiener Synagoge in der Neudeggergasse – ein Mikrokosmos und seine Geschichte" an, die Käthe Kratz 1999 im Mandelbaumverlag herausgegeben hat. Selbst Bewohnerin der Neudeggergasse, war sie Ende der 1990er Jahre Mitinitiatorin der gleichnamigen Initiative, die sich mit den Schicksalen der von den Novemberpogromen (denen auch die Synagoge zum Opfer gefallen ist) betroffenen Anrainern befasst. Für ihr Engagement wurde sie 1999 mit der Marietta-und-Friedrich Torberg-Medaille ausgezeichnet.

Vor der Kamera stand Kätze Kratz etwa als Greißlerin beziehungsweise Postlerin in der Fernsehserie "Alpensaga" (1976–1980), für die ihr damaliger Lebenspartner Peter Turrini gemeinsam mit Wilhelm Pevny das Drehbuch geschrieben hatte. In der Episode "Den Tüchtigen gehört die Welt" (1982) aus der Krimiserie "Kottan ermittelt" von Peter Patzak firmierte sie als die Journalistin Kathi Kratz.

1985 wurde ihr erstes Theaterstück mit dem Titel "Blut" im Wiener Theater der Courage in der Drachengasse uraufgeführt. Ruth Drexel inszenierte das Stück später sehr erfolgreich am Düsseldorfer Schauspielhaus. Mit "Herzlich Willkommen" brachte sie 1992 ihr zweites Theaterwerk heraus, das zwei Jahre danach mit dem adaptierten Titel "Das 10. Jahr" unter ihrer eigenen Regie mit Maria Bill und Matthias Habich in den Hauptrollen verfilmt werden sollte.

Gemeinsam mit Susanne Zanke, Kitty Kino, Heide Pils und Margareta Heinrich schloss sich Kratz zur informellen Gruppe "Aktion Filmfrauen" zusammen, um auf die Situation von weiblichen Filmschaffenden aufmerksam zu machen. 2013 gab sie gemeinsam mit Lisbeth N. Trallori den Band "Liebe, Macht und Abenteuer. Zur Geschichte der Neuen Frauenbewegung in Wien" heraus, in dem 30 Repräsentantinnen der "Aktion Unabhänger Frauen" (AUF), der wichtigsten Frauenbewegung der 1970er Jahre, zu Wort kamen. Für ihr feministisches Engagement wurde die Regisseurin 2017 vom Österreichischen Frauenring ausgezeichnet.

Neben ihrer Arbeit als Regisseurin und Autorin nahm Käthe Kratz auch Lehraufträge an der Wiener Filmakademie und an der Donauuniversität Krems wahr. Das METRO Kinokulturhaus widmete Käthe Kratz 2020 eine Retrospektive.

Filme

Vorname Nachname (Funktion): Titel. Untertitel. Produktionsland: Produktionsgesellschaft Premierenjahr

  • Käthe Kratz (Regie): Atemnot. Österreich: Neue Studio Film 1984
  • Käthe Kratz (Regie / Buch): Das 10. Jahr. Österreich: Extrafilm 1995
  • Käthe Kratz (Regie / Buch): Gekaufte Bräute. Österreich / Deutschland: Eikon Media 1991
  • Käthe Kratz (Regie / Buch): Glückliche Zeiten. Österreich: ORF 1976
  • Käthe Kratz (Regie / Buch): Lebenslinien: Augustine – Das Herz in der Hand. Österreich: ORF 1983
  • Käthe Kratz (Regie / Buch): Lebenslinien: Elisabeth – Die Erde versinkt. Österreich: ORF 1983
  • Käthe Kratz (Regie / Buch): Lebenslinien: Marianne – Ein Recht für Alle. Österreich: ORF 1983
  • Käthe Kratz (Regie / Buch): Lebenslinien: Marlene – Der Amerikanische Traum. Österreich: ORF 1987
  • Käthe Kratz (Regie / Buch): Lebenslinien: Marlene – Wunden der Freiheit. Österreich: ORF 1988
  • Käthe Kratz (Regie / Buch): Mit Leib und Seele. Österreich: wds-Film u. a. 1978
  • Käthe Kratz (Regie / Buch): Vielleicht habe ich Glück gehabt. Österreich Extrafilm 2002

Literatur


Literatur von und über Käthe Kratz finden Sie im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.