Leihbibliothek

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1962
Benannt nach
Prominente Personen Johann Michael Armbruster, Carl Armbruster, Carl Gerold, Albert Ludwig Last
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  8442
GNDGemeindsame Normdatei
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Letzte Änderung am 27.09.2023 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Singerstraße 8

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Johann Michael Armbruster und sein Sohn Carl Armbruster gründeten erstmals in Wien eine Leihbibliothek, die sich zunächst in der Singerstraße Nr. 957 befand. Carl Armbrusters Witwe schloss sich mit dem Buchhändler Carl Gerold zusammen; 1841 übernahm Gerolds Sohn Friedrich die Leitung der Leihbibliothek, die bis in die 1860er Jahre in Wien eine führende Position einnahm.

Der aus Preußen stammende Albert Last (* 1826, † 1889) trat Anfang der 1870er Jahre in die Leihbibliothek der Brüder Jasper ein, die damals in einem ehemaligen Stallgebäude am Kohlmarkt untergebracht war. Ende der 1870er Jahre übernahm er mit seinem Bruder Ludwig die Firma und baute die Leihbibliothek rasch aus. Mit einem Buchbestand von rund 250.000 Bänden und mehreren Filialen galt sie als eine der bedeutendsten Leihbibliotheken der Donaumonarchie im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und hatte zahlreiche prominente Kunden (darunter Kaiserin Elisabeth, Franz Grillparzer und Kainz). Aus Lasts Aufzeichnungen kann man ablesen, welche Lektüre die Wiener Gesellschaft damals bevorzugte. 1863-1865 redigierte Last das "Journal für Österreich’s Leihbibliotheken", für das er auch Beiträge schrieb. Das Periodikum wurde unter dem Titel "Generalanzeiger für die Belletristik des In- und Auslandes" fortgeführt.

Die Leihbibliothek wurde von seinem Sohn Albert Ludwig Last weitergeführt. 1938 musste die Sammlung der Reichskulturkammer übergeben werden; ein Großteil ging, da die Autoren auf dem nationalsozialistischen "Index" standen, in Flammen auf. Die Leihbibliothek wurde 1962 liquidiert.

Quellen

Literatur

  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)