Johann Michael Armbruster

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Armbruster, Johann Michael
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  27171
GNDGemeindsame Normdatei 115602348
Wikidata Q3167933
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. November 1761
GeburtsortOrt der Geburt Sulz, Württemberg
SterbedatumSterbedatum 14. Jänner 1814
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Schriftsteller, Publizist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 11.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 4., Favoritenstraße 2 (Sterbeadresse)
  • 3., Rennweg 16 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Michael Armbruster, * 1. November 1761 Sulz (Württemberg), † 14. Jänner 1814 Wieden 540, Publizist, Schriftsteller, Beamter.

Biografie

Der aus Sulz am Neckar gebürtige Johann Michael Armbruster besuchte ab November 1775 die Karlsschule, eine Eliteschule für die Söhne angesehener württembergischer Familien. Nach dem Schulabschluss erhielt er eine Anstellung in den zu Schloss Hohenheim gehörigen herzöglichen Gärten. Parallel dazu folgten erste literarische Arbeiten. Ab 1782 war Armbruster in der Schweiz als Sekretär des Pfarrers, Philosophen und Schriftstellers Johann Caspar Lavater tätig, dessen Schriften er herausgab. In Zürich ging er die Ehe mit Anna Elisabeth Wiel (1768–1811) ein und machte erste journalistische Erfahrungen, unter anderem bei der "Zürcher Zeitung". Ab 1786 war er als freier Schriftsteller in Konstanz am Bodensee tätig. Aufgrund seines energischen publizistischen Auftretens gegen die Französische Revolution wurde Joseph Thaddäus von Sumerau, der damalige vorderösterreichische Regierungspräsident, auf Armbruster aufmerksam und er avancierte zum österreichischen Polizeikommissar in Freiburg. Johann Michael Armbruster redigierte mehrere Zeitungen, gründete den patriotisch-regierungsfreundlichen "Volksfreund" (1793) und veröffentlichte beispielsweise das "Sünden=Register der Franzosen, während ihres Aufenthalts in Schwaben und Vorder=Oesterreich" (1797). Als die vorderösterreichischen Gebiete sukzessive abgetreten werden mussten und die lokale Regierung nach Wien verlegt wurde, kam auch Armbruster in die Haupt- und Residenzstadt. Für 1800 ist seine Tätigkeit als Inlandsredakteur der Wiener Zeitung nachweisbar, 1802 wurde er Zensor und 1804/1805 schließlich k.k. Hofsekretär bei der Polizei- und Zensurhofstelle. In den Jahren 1805 bis 1810 wer er am Rennweg 16 wohnhaft.

1808 wurde Armbruster als Redakteur für die auf unmittelbaren Befehl von Kaiser Franz I. gegründeten "Vaterländischen Blätter für den österreichischen Kaiserstaat", ein obrigkeitliches Propagandablatt, eingesetzt. Zu Beginn des Jahres 1809 gründete Armbruster aber auch auf eigene Initiative ein Volksblatt mit dem Titel "Der Wanderer".

Besondere Verdienste erwarb sich Johann Michael Armbruster, indem er gemeinsam mit seinem Sohn, dem Verleger Carl Armbruster, die erste öffentliche Leihbibliothek gründete.

Armbruster veröffentlichte Lyrik, Erzählungen und journalistische Arbeiten. Als Publizist wandte er sich gegen die Französische Revolution und rief wiederholt zur Erhebung gegen Napoleon auf. Er ist auch der Verfasser von moralischen Schriften, die sich speziell an Kinder und Jugendliche richteten und teilweise noch nach seinem selbstgewählten Tod im Verlag seines Sohnes erschienen. Armbrustergasse

Werke (Auswahl)

  • Johann Michael Armbruster: Romantische Erzählungen und Skizzen. Wahrheit und Dichtung. Sankt Gallen: Huber und Comp. 1790
  • Johann Michael Armbruster: Moral in Beyspielen, Bestehend: Aus Hundert Auserlesenen Aesopischen Und Andern Fabeln Für Die Jugend Mit Kupfern. Leipzig/Jena: Bey Adam Gottlieb Schneider 1791
  • Johann Michael Armbruster: Wer ist ein österr. Patriot im Geist und in der Wahrheit? [o.O.]: [o.V.] 1813
  • Johann Michael Armbruster: Sitten-Gemälde für Kinder. Mit 6 lithographirten Bildern von Ludwig v. Schnorr. Wien: Carl Armbruster 1820


Literatur

  • Österreichische Retrospektive Bibliographie (ORBI). Hg. Von Helmut W. Lang. Reihe 3. Österreichische Zeitschriften 1704–1945. Bd. 2. Bibliographie der österreichischen Zeitschriften 1704–1850. München: K.G. Saur 2006
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 276
  • Hermann Oberhummer: Die Angehörigen der Wiener Polizeidirektion 1754 - 1900. Ein Nachtrag zur Geschichte d. Wiener Polizei. Wien: Gerlach & Wiedling 1939, S. 20
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 203, 354
  • Karl Wagner: Die Wiener Zeitungen und Zeitschriften der Jahre 1808 und 1809. Wien: A. Hölder 1914, S. 46–48
  • Zur Geschichte der Kaiserlichen Wiener Zeitung. Wien: Selbstverlag 1903, S. 211 ff.
  • Deutsche Biographie: Armbruster, Johann Michael [Stand: 09.07.2021]