Leimsieder
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Daten zum Begriff
Leimsieder stellten aus tierischen Abfällen, besonders Knochen, Horn, Häuten und Fischschuppen, durch Kochen Bindemittel (Leim) her, welches von den unterschiedlichsten Berufssparten - darunter Gerber, Pergamentierer, Papiermüller und Buchbinder - verwendet wurde. Wegen des langwierigen und gleichmäßigen Arbeitsvorgangs der Leimherstellung hat sich im süddeutschen Sprachraum (Bayern, Österreich, Schweiz) die übertragene Bedeutung der Berufsbezeichnung für einen langweiligen oder langsamen Menschen entwickelt.
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 446
- Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 195
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 79