Leo Gorlitz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Gorlitz, Leo
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Ingenieur
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  58118
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1886
GeburtsortOrt der Geburt Marklowitz (Schlesien, heute Marklowice Polen)
SterbedatumSterbedatum unbekannt
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Architekt, Zeitungsherausgeber, Kaufmann, Sportfunktionär
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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Letzte Änderung am 23.09.2018 durch DYN.rabus


  • 9., Nußdorfer Straße 6 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Leo Gorlitz, 8. Januar, * 1886, Marklowitz (Schlesien, heute Marklowice Polen), † unbekannt, Architekt, Zeitungsherausgeber, Kaufmann, Sportfunktionär.

Biografie

Leo Gorlitz war Architekt und in der Immobilienbranche tätig. Er hielt Beteiligungen an Unternehmen in unterschiedlichen Geschäftszweigen, so an den Berufskleiderwerken Philipp Porges und einem Kaffeehaus in der Siebensterngasse (Firma "Rosenstein & Gorlitz").

Zu Beginn der Ersten Republik war Gorlitz eine wichtige Figur in der Wiener Sportszene. Ab April 1919 fungierte er als Herausgeber des "Sportblatt am Mittag", mit dessen Umwandlung in das "Sport-Tagblatt" im November 1919 gab er diese Position wieder ab.

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde Görlitz zum Präsidenten des Wiener Association Footballclub (WAF) gewählt. Der Klub war 1914 österreichischer Fußballmeister geworden. 1922 gewann er den Cup. Gorlitz war zwar bereits 1920 als Präsident abgelöst worden, spielte aber auch danach noch eine wichtige Rolle in diesem Verein. So gilt er als treibende Kraft hinter der Entscheidung des WAF, sich im Jahr 1924 für den Profifußball zu entscheiden.

In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre sind von Gorlitz dann aber keine Aktivitäten mehr im Sportbereich bekannt. Er war allerdings weiter als Unternehmer tätig − bis zum "Anschluss". Nun wurde er als Jude seines Vermögens beraubt und war in allen Bereichen der nationalsozialistischen Judenverfolgung ausgesetzt. Am 17. August konnte Leo Gorlitz Wien verlassen, Großbritannien wurde zu seinem rettenden Exil. Er lebte nördlich von London und heiratete im Jahr 1941 die aus Wien stammende Cornelia Bunzl. Im Juli 1947 emigrierten die beiden von Southampton in die USA. Ein Bruder von Leo Gorlitz lebte bereits in Dorchester, Massachusetts. Von dort beantragte er im Dezember 1947 die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Quellen

  • England and Wales Marriage Registration Index, 1837−2005; 1941, quarter 4, vol. 3A, p. 3232, Hitchin, Hertfordshire, England, General Register Office, Southport, England
  • National Archives and Records Administration, Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, NY, 1897-1957, NARA microfilm publication T715, Washington, D.C., n.d.
  • National Archives and Records Administration, Massachusetts, United States; Immigration, NARA microfilm publication M1368, Boston, n.d., RG 21
  • WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K 3: Ing. Leo Gorlitz
  • Neues Acht Uhr Blatt, 22.07.1919, S. 3
  • Sport-Tagblatt, 17.07.1924, S. 3
  • Wiener Zeitung, 20.07.1925, S. 15

Literatur

  • Bernhard Hachleitner / Matthias Marschik / Georg Spitaler [Hg.]: Sportfunktionäre und jüdische Differenz. Zwischen Anerkennung und Antisemitismus − Wien 1918 bis 1938. Berlin: De Gruyter 2018