Leopoldine Schlinger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schlinger, Leopoldine
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  32826
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. Oktober 1905
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 20. Oktober 1990
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schneiderin, Politikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialistische Partei Österreichs
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, POLAR
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  8. November 1990
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Groß-Jedlersdorf
Grabstelle Gruppe 1LD, Reihe 3, Nummer 1

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 18. September 1964)

  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (10.12.1954 bis 07.12.1971)

Leopoldine Schlinger, * 7.Oktober 1905 Wien, † 20.Oktober 1990 Wien, Schneiderin, Kommunalpoliti­kerin.

Biographie

Leopoldine Schlinger wurde als Kind eines Textilarbeiters und einer Stickerin geboren. Nach acht Jahren Pflichtschule besuchte sie zwei Jahre eine Gewerbeschule. Sie lernte den Beruf einer Schneiderin, war zunächst bis 1935 als Gehilfin tätig und wurde dann selbständige Meisterin. In Opposition zum nationalsozialistischen Regime legte sie 1941 aber dieses Meisterrecht wieder zurück.

Geprägt durch die politische Haltung ihres familiären Umfeldes stieß Frau Schlinger bereits als Kind zu den Kinderfreunden und zum Arbeiter-Turnverein. Auch beim Austragen von Propagandamaterial half sie mit. 1924 erfolgte der Eintritt in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, der sie auch in der Illegalität etwa als Kolporteurin von Parteizeitungen verbunden blieb. Nachdem ihr erster Mann 1939 verstorben war, heiratete sie in zweiter Ehe den Sohn des bedeutenden Floridsdorfer Sozialdemokraten Anton Schlinger.

Nach 1945 nahm sie ihr politisches Engagement sofort wieder auf und arbeitete in zahlreichen Funktionen im Rahmen der Sozialistischen Partei Leopoldstadt mit. So war sie von 1950 bis zum Frühjahr 1970 Vorsitzende des Frauenbezirkskomitees und ab 1954 stellvertretende Bezirksparteivorsitzende. Von April 1951 bis Dezember 1954 gehörte sie der Bezirksvertretung Leopoldstadt an.

Nach der Gemeinderatswahl 1954 vertrat Leopoldine Schlinger ihren Heimatbezirk im Wiener Landtag und Gemeinderat bis zu ihrem Abschied im Dezember 1971. Sie gehörte die meiste Zeit dem Gemeinderatsausschuss der Verwaltungsgruppe IV (Wohlfahrtswesen) an, repräsentierte die SPÖ zeitweise aber auch in so verschiedenen Ausschüssen wie jenen für Öffentliche Einrichtungen, Gesundheitswesen, Wirtschaftsangelegenheiten oder Städtische Unternehmungen.

2009 wurde die Leopoldine-Schlinger-Gasse in Wien-Leopoldstadt nach der 1990 verstorbenen Kommunalpolitikerin benannt.

Literatur

  • Josef Rauchenberger [Hg.]: Stichwort Demokratie. 50 Jahre Zeitgeschehen. Politisches Handbuch. Wien: PR-Verlag 1994
  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. 9. Auflage. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 184
  • Arbeiterzeitung, 06.10.1970
  • Die Neue Zeitung, 07.10.1970
  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1935-2005, Jg. 1954-1971

Weblinks