Lisl Ponger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Ponger, Lisl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35734
GNDGemeindsame Normdatei 118966618
Wikidata Q1265730
GeburtsdatumDatum der Geburt 2. August 1947
GeburtsortOrt der Geburt Nürnberg 4042742-0
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Regisseurin, Fotografin, Medienkünstlerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Österreichischer Förderungspreis für Filmkunst (Verleihung: 1988)
  • Österreichischer Würdigungspreis für Filmkunst (Verleihung: 1994)
  • Niederösterreichischer Würdigungspreis für Bildende Kunst (Verleihung: 2003)
  • Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst (Verleihung: 2004, Übernahme: 19. Dezember 2005)
  • Golden Gate New Vision Award des 48. San Francisco International Film Festivals (Verleihung: 2005)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 22. April 2003, Übernahme: 24. Juni 2004)
  • Otto-Breicha-Preis für Fotokunst (Übernahme: 2017)


Lisl Ponger, * 2. August 1947 Nürnberg, Regisseurin, Fotografin, Medienkünstlerin.

Biografie

Lisl Ponger absolvierte eine Ausbildung an der Fotoklasse an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien und war danach als Fotografin und Medienkünstlerin tätig. Sie fotografierte unter anderem bei Aktionen von Otto Mühl, Hermann Nitsch und anderen Vertretern des Wiener Aktionismus.

In den frühen 1970er Jahren begab sich Ponger gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Tim Sharp auf Reisen: Zwischen 1974 und 1978 war Ponger in Mittel- und Südamerika sowie in den USA unterwegs, wo sie sich erstmals ihren filmischen Interessen widmete. In einem älteren Stadtviertel von Mexiko City unterrichtete Ponger Englisch als Fremdsprache, um die Reise finanzieren zu können. In demselben Viertel machte sie ihre ersten Filmbilder, die das Straßenleben Mexikos, die Einwohnerinnen und Einwohner sowie das Alltagsleben zeigten. Darunter sind auch Aufnahmen zu finden, die Ponger später als Ausgangsmaterial für ihre Avantgardefilme verwendete.

Nach ihrer Rückkehr nach Österreich beschäftigte sich Ponger weiterhin mit Filmen. Schon mit ihrem ersten zehnminütigen Stummfilm "Space Equals Time – Far Freaking Out" (1979) verschaffte sie sich eine Öffentlichkeit in Wien. 1987 konzipierte und organisierte sie die Veranstaltungsreihe "Die Schatten im Silber. Österreichische Avantgarde-Filme 1976–1987" im 20er Haus. Im Rahmen dieser Veranstaltung machte sie auch das Schaffen weiblicher Künstlerinnen sichtbar, die in gleicher Anzahl wie ihre männlichen Kollegen vertreten waren. 1990 gehörte Lisl Ponger dem Gründungsvorstand von "sixpackfilm" an, einem Verein zum Vertrieb und Verleih künstlerischer Filme und Videos. Bis 1990 realisierte sie elf weitere Filme, danach konzentrierte sie sich wieder verstärkt auf die Fotografie.

Seit den frühen 1990er Jahren befasst sich Ponger in ihrem Schaffen mit gesellschaftspolitischen Themenbereichen, beispielsweise mit Fragen der Migration, der Asylpolitik und dem Fremdenrecht. Das bevorzugte Objekt ihrer fotografischen Arbeiten ist das Leben in Wien.

2002 beteiligte sie sich an der documenta XI in Kassel, 2007 am Filmprogramm der documenta XII. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Galerien und Museen vertreten und im In- und Ausland zu sehen. In Wien stellte sie etwa 2014 in der Secession und 2017 im Weltmuseum Wien aus. Auf Einladung der in London ansässigen Institution "Hundred Heroines", die sich der Förderung von Frauen in der Fotografie widmet, kuratierte Lisl Ponger ab April 2020 ein Online Film Festival, das wöchentlich um einen Beitrag ergänzt wurde.

In den Studienjahren 1998/1999 und 2001/2002 unterrichtete sie als Gastprofessorin für Künstlerische Fotografie an der Universität für angewandte Kunst, Wien.

Werke (Auswahl)

  • Lisl Ponger / Ferdinand Schmatz / Rolf Schwendter: Doppleranarchie. Wien 1967–1972. Fotos von Lisl Ponger. Wien: Falter-Verlag [1990]
  • Lisl Ponger: Fremdes Wien. Klagenfurt: Wieser 1993
  • Lisl Ponger / Ernst Schmiederer: Xenographische Ansichten. Klagenfurt: Wieser 1995
  • Peter Handke / Lisl Ponger: Ein Wortland. Eine Reise durch Kärnten, Slowenien, Friaul, Istrien und Dalmatien. Klagenfurt: Wieser 1998
  • Lisl Ponger / Felicitas Heimann: Wiener Einstellungen. Klagenfurt: Wieser 1999
  • Lisl Ponger / Lisa Fischer / Frauenbüro, Stadt Wien: Pionierinnen in Wien. Wien: MA 57 2002
  • Lisl Ponger: Phantom fremdes Wien. Klagenfurt: Wieser 2004
  • Lisl Ponger: Foto- und Filmarbeiten. Klagenfurt: Wieser 2008
  • Lisl Ponger: The vanishing middle class. Wien: Vereinigung Bildender KünstlerInnen Wiener Secession 2014

Literatur


Literatur von und über Lisl Ponger finden Sie im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks