Lithographie
Lithographie (griechisch, so viel wie Steinschrift), Steindruck, neueres Verfahren zur Vervielfältigung von Graphiken nach dem Flachdruckprinzip; für die Farblithographie werden mehrere Platten hintereinander verwendet (Prinzip des modernen Vierfarbendrucks). Die Lithographie wurde 1796/1797 von Alois Senefelder entdeckt, wurde aber anfangs ausschließlich zur populären Buchillustration, für Reproduktionen und zu industriellen Zwecken genutzt. Den künstlerischen Durchbruch erlebte die Lithographie in Frankreich (1814 Verwendung durch Eugène Delacroix, 1817 durch Théodore Géricault, Aufschwung durch Honoré Daumier); für die Entwicklung der Farblithographie erlangte besonders Henri de Toulouse-Lautrec Bedeutung. Der Erneuerer der Lithographie in Deutschland war Max Sievogt. In Wien führte 1816 der Buchdrucker Carl Gerold die Lithographie ein. In der Folge bedienten sich vor allem Karikaturisten der Lithographie, später wurde sie auch durch Zeitschriften populär. Neben zahlreichen bedeutenden deutschen und französischen Künstlern bedienten sich beispielsweise Max Beckmann, Alfred Kubin und Oskar Kokoschka oft dieser Technik.
Literatur
- Kristian Sotriffer: Die Druckgraphik. Entwicklung, Technik, Eigenart. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 100 ff. und Register