Ludovica Hainisch-Marchet

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hainisch-Marchet, Ludovica
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Hainisch, Ludovika; Marchet, Ludovica
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  358898
GNDGemeindsame Normdatei 1112482148
Wikidata Q1584343
GeburtsdatumDatum der Geburt 29. Juni 1901
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 22. August 1993
SterbeortSterbeort Überlingen 4061399-9
BerufBeruf Lehrerin, Publizistin, Frauenrechtsaktivistin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) parteilos
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ludovica Hainisch-Marchet, * 29. Juni 1901 Wien, † 22. August 1993 Überlingen (Deutschland), Lehrerin, Publizistin, Frauenrechtsaktivistin

Biografie

Ludovica Marchet war die Tochter des Hochschullehrers und liberalen Politikers Gustav Marchet und dessen Ehefrau Emilie. Schon in jungen Jahren besuchte sie mehrere Länder in West- und Nordeuropa, was sie früh für den Gedanken der Völkerverständigung begeisterte. Von 1923 bis 1929 war sie im Sekretariat der juristischen Sektion des Völkerbundes in Genf tätig. Zurück in Wien nahm sie an der Universität ein Studium der Sprachen, Philosophie und Geschichte auf, das sie 1933 mit der Lehramtsprüfung für Deutsch und Französisch abschloss. Im gleichen Jahr heiratete sie den Kunsthistoriker Erwin Hainisch, den Sohn des früheren Bundespräsidenten Michael Hainisch und und unterrichtete an einem Linzer Gymnasium. Die Ehe wurde 1937 wieder geschieden.

In den 1930er Jahren schloss sie Freundschaft mit Paul und Edith Geheeb, die in Deutschland und Schweiz gewaltfreie Erziehung praktizierten. Von November 1934 bis Februar 1936 gab sie die Monatsschrift "Europa Echo. Das Blatt für zwischenstaatliche Verständigung" heraus, in dem Artikel zu Völkerverständigung, Friedenserziehung, Frauenbewegung, Kunst und Literatur erschienen. Sie engagierte sich in der Frauenbewegung, etwa als Vorsitzende des Wiener Frauenclubs "Call".

1937 kehrte die Pädagogin nach Wien zurück, wo sie am privaten Mädchengymnasium Luithlen in Wien-Innere Stadt mit einem hohen Anteil jüdischer Schülerinnen unterrichtete. Nach dem "Anschluss" emigrierte sie zunächst 1938 nach Italien und 1939 nach Schweden, wo sie ihren Lebensunterhalt mit Übersetzungen und Privatunterricht verdiente. Nach Kriegsende unterstützte sie von ihrem Exil aus Hilfsaktionen in Österreich.

Ab 1949 lebte Ludovica Hainisch-Marchet wieder in Wien und engagierte sich für den "Weltföderalismus", gewaltfreie Erziehung, nachhaltige Ansätze in der Landwirtschaft sowie die stärkere Partizipation von Frauen in der Politik. Selbst setzte sie ein Beispiel mit ihrer parteiungebundenen Kandidatur (als erste Frau) für das Amt des Bundespräsidenten im Jahr 1951. In den Medien teilweise diffamiert ("Lysistrata-Problem"), schied sie mit nur rund 2.100 Stimmen im ersten Wahlgang aus. Es folgten Vortragsreisen zu den oben genannten Themen in mehrere Länder und die Herausgabe der Monatsschrift "Wissen und Gewissen" zur publizistischen Unterstützung ihrer Anliegen.

1956 übersiedelte die Publizistin nach Deutschland, wo sie an Übersetzungen arbeitete und unterricht in neun Sprachen gab. Lebte sie zunächst in München, wirkte sie ab 1965 in Überlingen am Bodensee, wo sie bis 1970 ein "Albert Schwetzer College" führte, das Sprachunterricht mit Projektarbeit im Interesse des Friedens und Freiheit verknüpfte. 1986 kam es zum politischen Austausch mit der zweiten Bundespräsidentschaftskandidatin, Freda Meissner-Blau.

Quellen

Literatur


Ludovica Hainisch-Marchet im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks