Waluliso (eigentlich Ludwig Anton Weinberger), * 2. Juli 1914 Wien, † 21. Juli 1996 Wien, Wiener Original.
Biografie
Waluliso wurde als Ludwig Anton Weinberger in Wien-Ottakring in schwierige soziale Verhältnisse hinein geboren. Er erlernte den Beruf eines Buchbinders. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und verwundet. Nach dem Krieg arbeitete er als Handelsvertreter für Werbemittel und Stempel und als Schildermaler.
Unter dem Motto "Wasser-Luft-Licht-Sonne" sammelte er Mitte der 1970er Jahre mit Erfolg einige 10.000 Unterschriften für die Erhaltung des Erholungsraums Donauinsel und der Lobau. Ab den 1980er Jahren trat er in der Innenstadt (überwiegend auf dem Stock-im-Eisen-Platz) in weißer Toga, mit Laubkranz und Stab, einen Apfel in der Hand haltend, als selbsternannter Friedensapostel auf. Er änderte seinen Namen 1986 auch offiziell in "Waluliso".
Bei Staatsbesuchen in Österreich zeigte er sich oft als Friedensaktivist. Umgekehrt bereiste er selbst internationale Friedenskonferenzen.
Ab 1944 wohnte er in einer neun Quadratmeter kleinen Wohnung in Meidling, seine letzten Lebensmonate verbrachte er im Pensionistenheim Schmelz.
Waluliso wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf den Wiener Zentralfriedhof bestattet. Seinen Grabstein hat er selbst entworfen.
Die Walulisobrücke in der Nähe des Kraftwerks Freudenau wurde nach dem Wiener Original benannt.
Quellen
Literatur
- Michaela Lindinger: Der „Apostel“ von Wien. Eine Erinnerung an Waluliso – jetzt auch im Wien Museum. In: Wien Museum Magazin, 17.10.2023
- Waluliso: Love und Peace und FKK. In: Standard, 02.07.2014
- Wiener Original: Vor hundert Jahren wurde "Waluliso" geboren. In: Die Presse, 20.06.2014
- Eröffnung der Walulisobrücke. In: Rathauskorrespondenz, 07.06.1998
- Team Waluliso (Hg.) WALULISO-Kontaktnachrichten. Waluliso-Schrift. 1980-1984
- Adolf Katzenbeisser: Waluliso. Analyse eines ungewöhnlichen Lebens. Wien: Eigenverlag 2003
- Wienbibliothek im Rathaus: Tagblattmappe: TP-054783