Magistratsabteilung XIc - Städtisches Wohlfahrtsamt (1917-1920)
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Magistratsabteilung XIc - Städtisches Wohlfahrtsamt.
Die Magistratsabteilung XIc war zuständig für (1918): Pflege der städtischen sozialen Fürsorge außerhalb der gesetzlichen Pflichtenaufgaben der Gemeinde, soweit diese Pflege nicht dem städtischen Wohnungs-, dem städtischen Jugendamt, der Beratungs- und Fürsorgestelle für Kriegsinvalide oder dem Arbeits- und Dienstvermittlungsamte der Stadt Wien zukommt und nicht zu dem Wirkungskreise der Gesundheitsverwaltung gehört (Auskunftserteilung in Rechtsfragen auf bestimmten sozialen Fürsorgegebieten; Zentralisierung der Kriegsfürsorge für Kriegsbeschädigte; Mittelstandsfürsorge für kranke und altersgebrechliche Personen, Mittelstandssanatorium, Altersheim für Selbstzahler, Rekonvaleszentenfürsorge ohne Beschränkung auf Arme, fortlaufendes Studium aller jener Neuerungen in der sozialen Fürsorge, die für die Stadtverwaltung von Interesse werden können usw.). Mitwirkung bei der Schaffung und Ausgestaltung von Wohlfahrtseinrichtungen für städtische Bedienstete. Ausgestaltung der bisherigen „Blätter für das Armenwesen der Stadt Wien“ zu einem Organe für alle Zweige der städtischen Wohlfahrts- und Armenpflege. Einrichtung und Leitung von Kursen für soziale Hilfstätigkeit nach Bedarf der städtischen Organe.
Aufgabenbereiche
1917: Mit Erlass vom 3. Juli wurde eine Magistratsabteilung XIc geschaffen, die sich der Pflege neuer Zweige der städtischen sozialen Fürsorge widmen sollte. Die Geschäftsaufzählung umfasste die Pflege der städtischen sozialen Fürsorge außerhalb gesetzlichen Pflichtaufgaben der Gemeinde – soweit nicht eine andere Stelle damit befasst waren –, Zentralisierung der Kriegsfürsorge, Mittelstandsfürsorge, Rekonvaleszentenfürsorge, Mitwirkung bei der Schaffung und Ausgestaltung von Wohlfahrtseinrichtungen für städtische Bedienstete, Publikationstätigkeit und Fachkurse.[1]
1920: Auflassung der Magistratsabteilung XIc mit Erlass vom 3. Februar. Die Aufgaben gingen überwiegend an das Gesundheitsamt (Heilfürsorge für mittellose Erwachsene, städtisches Erholungsheim bei Neulengbach, Mittelstandssanatorium, soziale Fürsorgestelle im Spital der Stadt Wien) und das Invalidenamt (Fürsorge für Kriegshinterbliebene, Heimkehrerfürsorge); Angelegenheiten der Rechtshilfestelle kamen an die Magistratsabteilung I, solche der staatlichen Mittelstandsfürsorge an die Magistratsabteilung XI, das Erziehungsheim für Kinder des Mittelstandes an das Jugendamt.[2]
Entwicklungsübersicht
1917 Magistratsabteilung XIc - Städtisches Wohlfahrtsamt
1920 Überleitung in:
Gesundheitsamt
Invalidenamt
Literatur
- Felix Czeike / Peter Csendes: Die Geschichte der Magistratsabteilungen der Stadt Wien 1902–1970. Band 2. Wien: Jugend und Volk 1972 (Wiener Schriften, 34), S. 102-103
Einzelnachweise
- ↑ Erlass vom 3. Juli 1917 (MD 4430/1917); Gesetze, Verordnungen und Entscheidungen sowie normative Bestimmungen des Gemeinderates, Stadtrates und des Magistrates 1917, S. 65 f. Vorübergehend gehört auch der Zentralarmenkataster hierher (Wiener Kommunal-Kalender und Städtisches Jahrbuch 1918 und 1919), seit 1918 die Rechtshilfestelle der Gemeinde Wien (Wiener Kommunal-Kalender und Städtisches Jahrbuch Kommunalkalender 1919).
- ↑ Erlass vom 3. Februar 1920 (MD 650/1920); Gesetze, Verordnungen und Entscheidungen sowie normative Bestimmungen des Gemeinderates, Stadtrates und des Magistrates 1920, S. 15.