Manfried Rauchensteiner
- Leiter des Militärhistorischen Dienstes im Bundesministerium für Landesverteidigung (1988 bis 31.07.1992)
- Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums (01.08.1992 bis 31.08.2005)
- Präsident der Österreichischen Kommission für Militärgeschichte (1999)
- Professor für österreichische Geschichte an der Universität Wien (28.04.1996)
Manfried Rauchensteiner, * 25. Juli 1942 Villach, Historiker.
Biografie
Der gebürtige Kärntner besuchte das Realgymnasium in seiner Geburtsstadt Villach sowie das Stiftsgymnasium in St. Paul, wo er 1960 maturierte. Nach dem Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger bei einer Panzereinheit in Graz nahm er das Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Wien auf, das er 1966 mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss. Von 1965 bis 1968 absolvierte er überdies eine Ausbildung am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien (Staatsprüfung 1968).
1966 trat Rauchensteiner als wissenschaftlicher Beamter in den Dienst des Heeresgeschichtlichen Museums – Militärwissenschaftliches Institut ein. 1975 konnte er sich für österreichische Geschichte an der Universität Wien habilitieren, wurde Universitätsdozent und erhielt 1996 den Titel eines Außerordentlichen Universitätsprofessors. Es folgten Lehraufträge an den Universitäten Wien und Innsbruck, an der Militärakademie in Wiener Neustadt, an der Diplomatischen Akademie sowie an der Landesverteidigungsakademie Wien.
Der Historiker fungierte von 1988 bis 1992 als Leiter des Militärhistorischen Dienstes im Bundesministerium für Landesverteidigung. Von August 1992 bis August 2005 wirkte er als Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums. Außerdem amtierte er von 1999 bis 2006 als Präsident der Österreichischen Kommission für Militärgeschichte. Nach seiner Pensionierung war er als Koordinator und Berater beim Aufbau des Militärhistorischen Museums in Dresden tätig.
Werke
Das Schwergewicht des reichhaltigen publizistischen Wirkens von Manfried Rauchensteiner liegt auf der Militär- und Zeitgeschichte. Zu seinen bekanntesten Monografien, zu denen zahlreiche Beiträge und Artikel sowie Mitarbeit in Rundfunk und Fernsehen treten, zählen:
- Manfried Rauchensteiner: Der Krieg in Österreich 1945. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970 (Neuaufl. Wien: Amalthea 2015)
- Manfried Rauchensteiner: Der Sonderfall. Die Besatzungszeit in Österreich 1945 bis 1955. Wien / Graz: Styria 1979
- Manfried Rauchensteiner: Die Zwei. Die Große Koalition in Österreich 1945–1966. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1987
- Manfried Rauchensteiner: Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der Erste Weltkrieg. Graz / Wien: Styria 1993
- Manfried Rauchensteiner: Stalinplatz 4. Österreich unter alliierter Besatzung. Wien: Edition Steinbauer 2005
- Manfried Rauchensteiner [Hg.]: Zwischen den Blöcken. Nato, Warschauer Pakt und Österreich. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2010
- Manfried Rauchensteiner: Entschlossenes Zuwarten. Österreich und das Werden Sloweniens 1991. Klagenfurt: Geschichtsverein für Kärnten 2011
- Manfried Rauchensteiner: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914–1918. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2013
- Manfried Rauchensteiner: Unter Beobachtung. Österreich seit 1918. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2017
- Manfried Rauchensteiner [Hg.]: Corona und die Welt von gestern. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2021
Rauchensteiner ist darüber hinaus Herausgeber der Reihe "Militärhistorische Dissertationen".
Literatur
- Susanne Mauthner-Weber: "Es wird nicht mehr so werden, wie es war". In: Kurier, 20.04.2021
- Barbara Petsch: Manfried Rauchensteiner: "Ich tendiere nicht zum Biertisch-Strategen". In: Die Presse, 13.09.2014
- Ehrenzeichen für Manfried Rauchensteiner und Wilfried Seipel. In: Rathauskorrespondenz, 11.02.2004