Margit Czernetz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Czernetz, Margit
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Kohn, Margit
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  359347
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. September 1910
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 2. Jänner 1996
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Krankenpflegerin, Kommunalpolitikerin, Widerstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP), SPÖ
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 14.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
BestattungsdatumDatum der Bestattung  22. Jänner 1996
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14C, Nummer 35

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Margit Czernetz, * 25. September 1910 Wien, † 2. Jänner 1996 Wien, Krankenpflegerin, Kommunalpolitikerin, Widerstandskämpferin.

Biografie

Als Margit Kohn wurde sie in Wien in eine aus Ungarn stammende kinderreiche, jüdische Familie geboren. Sie erlernte den Beruf einer Näherin, absolvierte aber auch Fortbildungskurse und trat 1926 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Leopoldstadt bei und engagierte sich als Bildungsreferentin unter anderem in der Sozialistischen Arbeiterjugend. Von 1932 bis 1933 fungierte sie als Heimleiterin für die Wohltätigkeitsorganisation "Jugend in Not". Im Mautner Markhofschen Kinderspital zur Kinderkrankenpflegerin ausgebildet, fand sie nach ihrer Ausbildung im Rothschild-Spital Anstellung.

Im Februar 1934 beseitigte sie Materialien, die ihren späteren Ehemann, Karl Czernetz, belastet hätten, wodurch sie verhinderte, dass er wegen Hochverrats angeklagt wurde. Während der Zeit des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes war sie zunächst in der "Gruppe Funke", dann bei den Revolutionären Sozialisten aktiv und stellte als Kontaktperson Verbindungen zum Auslandsbüro der österreichischen Sozialdemokraten (ALÖS) in Brünn her.

Im Oktober 1938 flüchtete sie nach England, wo sie sich ihren Lebensunterhalt als Maschinistin verdiente und im Klub der österreichischen Sozialisten (Austrian Labour Club) arbeitete. Im März 1939 heiratete sie in London Karl Czernetz. Als "enemy alien" wurden beide interniert. Margit Czernetz wurde im Sommer 1940 im Rushen Camp auf der Isle of Man festgehalten, dem einzigen unter ziviler Leitung stehendem Camp für Frauen und Kinder.

Im November 1945 kehrt sie mir ihrem Ehemann, der als wichtiger Parteiideologe galt, nach Österreich zurück. Während Karl Czernetz als Bundes- und Europapolitiker Karriere machte, engagierte sich Margit Czernetz auf Bezirksebene in der SPÖ Neubau. Gemeinsam mit Robert Rauscher revitalisierte sie 1948 den Kulturverein "Morgenröte", der 1953 in "Kulturgemeinde Neubau" umbenannt wurde. Sie war 1949 Vorsitzendes des Bildungsausschusses, 1951 Mitglied des Bezirksvorstandes und 1960 Vorsitzende der Frauenorganisation. Von 1968 bis 1972 war sie im Frauenzentralkomitee aktiv.


Literatur