Maria Gaëtana Pignatelli
Prinzessin Maria Gaëtana Pignatelli, Fürstin zu Cerchiara, * 15. November 1850 Neapel, † 23. November 1921 Paris, Sängerin.
Biografie
Das Geschlecht der Pignatelli lässt sich bis zum Jahr 1102 zurückverfolgen. Maria Gaëtana Pignatelli wurde in Neapel geboren und übersiedelte nach dem Tod ihres Vaters zusammen mit ihrer Mutter Rosa Capumazza und ihrem Stiefvater, dem Herzog von Reggina, nach Petersburg in Russland. Nach dessen Tod zog sie 1862 mit ihrer Mutter nach Paris. 1870 erfolgte ein Wechsel nach London und 1871 die Rückkehr nach Paris. 1875 erschien Maria Gaëtana Pignatellis Buch "Histoire deux bougetts infants" unter dem Pseudonym Marie Thèresé D***. 1876 heiratete sie Graf Piper und übersiedelte in dessen Schloss nach Lissabon. 1879 trennte sie sich von ihm und fuhr nach Paris. Infolge von finanziellen Problemen unterschrieb sie dort am 15. Oktober 1883 einen Vertrag beim Skala Theater, um als Sängerin aufzutreten. Nach diesem Engagement wechselte sie, nach kurzem Aufenthalt in Brüssel, nach Wien. Am 30. Oktober 1884 trat Maria Gaëtana Pignatelli hier als Konzertsängerin in "Danzer´s Orpheum" auf. 1885 debütierte sie als Liedersängerin im Central-Hotel in Berlin. Im selben Jahr erschien ihre Biografie "Prinsessan Maria Gaetana" in Stockholm. 1886 verlobte sie sich mit Johann Bistritzky in Wien und trat in dessen Lokal Eldorado als Sängerin auf. Noch im selben Jahr erfolgte die Entlobung von ihm. 1887 arbeitete sie im Wiener "Maison Rouge" und in Triest als Kellnerin. Auch 1887 erschien in Triest ihr Buch "Memoria della Principessa Maria Gaetana". 1887 trat Maria Gaëtana Pignatelli dort als Sängerin auf dem österreichischen Schiff "Cattaro" auf und spielte im "Teatro Contavalli" in Bologna zwei Rollen als Schauspielerin. 1888 übernahm sie in Budapest ein Kaffeehaus. 1889 erschien ihr Buch "Die Beichte meines Lebens" in Berlin. 1890 hielt sie sich in Leipzig auf und wurde dort vom Künstler Emil Limmer gezeichnet. 1894 erhielt sie nach dem Tod eines Onkels eine Apanage mit der Auflage, nicht mehr öffentlich aufzutreten. Maria Gaëtana Pignatelli kehrte schließlich wieder nach Paris zurück, wo sie am 23. November 1921 verstarb.
Literatur
- Peter Brezovsky: Johann Bistritzy. Das Eldorado, das Olympia und die Prinzessin Pignatelli. Wien: Buchschmiede 2023
- Günter Schmigalle: El caso de la princesa Pignatelli, In: Anales de Literatura Hispanoamericana, Vol. 50, S. 117–123. Madrid: Universidad Complutense 2021
- Bernd Weinkauf: Gäste in Auerbachs Keller. Beucha: Sax Verlag 2015
- Fürstin Pignatelli. In: Die Presse, 05.12.1894, S. 10
- Maria Fürstin Pignatelli: Die Beichte meines Lebens. Berlin: Verlag Hermann Schmidt 1889
- Kaffesiederin Fürstin Pignatelli. In: Neuigkeits-Welt-Blatt, 13.01.1888, S. 4
- Maria Gaetana Pignatelli: Prinsessan Maria Gaetana Pignatelli. Stockholm: keine Verlagsangabe 1885