Maria Skumanz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Skumanz, Maria
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  63601
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 11. Dezember 1895
GeburtsortOrt der Geburt Kremsier
SterbedatumSterbedatum 19. September 1944
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Bürokraft, Ateliermitarbeiterin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Maria Skumanz, * 11. Dezember 1895 Kremsier (Kroměříž, Tschechien) , † 19. September 1944 Wien, Bürokraft, Ateliermitarbeiterin, Widerstandskämpferin.

Biografie

Maria Skumanz besuchte die Pflichtschule; nachdem sie im Alter von 18 Jahren Vollwaise geworden war, zog sie nach Wien, wo auch ihre Schwestern Josefine ("Pepi") und Anna lebten. Maria arbeitete als Kindermädchen bei einem Onkel in Meidling, später als Bürokraft in einer Holz- und Kohlengroßhandlung. 1924 übersiedelte Skumanz nach Floridsdorf. Maria Skumanz stand ab den frühen 1920er-Jahren der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) nahe, wandte sich aber 1924/25 der KPÖ zu, wo sie für die Rote Hilfe tätig war. Vor allem engagierte sich Skumanz für SozialistInnen und KommunistInnen, die aus dem faschistischen Italien nach Wien geflohen waren.

Nachdem sie Mitte der 1930er-Jahre kurz arbeitslos gewesen war, fand sie 1938 eine Anstellung als "Atelierhelferin" im Grafikstudio Victor Theodor Slamas. Auch nach dem "Anschluss" blieb Maria Skumanz mit ehemaligen GenossInnen in Kontakt. In Frankreich hatten österreichische KommunistInnen vor allem im Süden des Landes ein Widerstandsnetz aufgebaut, das mit der französischen Résistance zusammenarbeitete. Ab der Schlacht von Stalingrad 1942/43 wurden österreichische Kommunisten, getarnt als französische Fremdarbeiter, nach Österreich vermittelt, darunter auch Gottfried Kubasta, der von 1930 bis 1937 Bezirksleiter der Floridsdorfer KPÖ gewesen war. Nach seiner Rückkehr trat er mit Maria Skumanz in Kontakt. Sie organisierte daraufhin ein Treffen zwischen Gottfried Kubasta und Rudolf Götz, einem ebenfalls langjährigen KP-Mitglied. Sie bauten mit anderen aus Frankreich zurückgekehrten Kommunisten ein Netz von KP-Zellen auf, das aber von der Gestapo entdeckt wurde.

Im August 1943 begannen die Verhaftungen; am 11. September 1943 wurde Kubasta, am 29. November 1943 auch Maria Skumanz verhaftet. Als Haftgrund wurde "staatsfeindliche Betätigung" angegeben. Neben den Unterlagen der "erkennungsdienstlichen Behandlung", darunter drei Fotos, die sie von vorne, im Profil und Halbprofil zeigen, sind auch Briefe erhalten, die Maria Skumanz aus der Gestapo-Haft an ihre Schwester Josefine geschrieben hat. Wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" und "Feindbegünstigung" verurteilte sie der Volksgerichtshof am 28. Juni 1944 zum Tode. Am 19. September 1944 wurde Maria Skumanz im Landesgericht Wien hingerichtet.

Quellen

  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands: Persönliche Fotos und Briefe von Maria Skumanz an Josefine Skumanz (9.7.1944; 6.8.1944; 3.9.1944), DÖW 20798

Literatur

  • Elisabeth Boeckl-Klamper: Biografische Anmerkungen zur Widerstandskämpferin Maria Skumanz. In: Bernhard Hachleitner / Julia König: Victor Th. Slama. Plakate Ausstellungen Masseninszenierungen. Wien: Metroverlag 2019, S. 120–125
  • Elisabeth Boeckl-Klamper / Thomas Mang/ Wolfgang Neugebauer: Gestapo-Leitstelle Wien 1938–1945. Wien: Edition Steinbauer 2018

Weblinks