Marie Schönfeld
Marie Schönfeld, * 13. Juli 1898 Wien, † 19. September 1944 Wien, Beamtin, Widerstandskämpferin.
Biografie
Marie Schönfeld stammte aus einer katholischen Wiener Beamtenfamilie. Sie besuchte zunächst eine Handelsschule und begann ihre Berufstätigkeit bei der Stadt Wien. Ab Herbst 1917 war sie im Ministerium für öffentliche Arbeiten als Beamtin tätig. Nach dem "Anschluss" 1938 wurde sie der Vermögensverkehrsstelle als Stenotypistin zugeteilt.
Schönfeld gehörte der christlichen Beamtengewerkschaft an und war Mitglied der Marianischen Kongregation. Die vom NS-Regime als "klerikal-legitimistisch" eingestufte Beamtin stellte gemeinsam mit ihrem Bruder Franz "Hetz- und Schmähschriften" gegen das Regime her und brachten diese in Umlauf. Sie wurde am 20. Mai 1943 verhaftet und am 15. Juli 1944 wegen "Hochverrats und Feindbegünstigung" zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung fand am 19. September des gleichen Jahres im Landesgericht Wien statt, wo sich im ehemaligen Hinrichtungsraum heute eine Gedenktafel auch mit ihrem Namen befindet.
Quellen
- DÖW: Urteil gegen Franz Schönfeld, Marie Schönfeld und Marie Eckert [Stand: 30.08.2023]
Literatur
- Brigitte Bailer/Wolfgang Maderthaner/Kurt Scholz (Hg.): "Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten" Hinrichtungen in Wien, 1938 bis 1945. Wien: Mandelbaum 2013, S. 90 f.