Maximilian Schreier

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schreier, Maximilian
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  29646
GNDGemeindsame Normdatei 11704573X
Wikidata Q1565741
GeburtsdatumDatum der Geburt 23. Mai 1877
GeburtsortOrt der Geburt Brünn, Mähren (Brno, Tschechien)
SterbedatumSterbedatum 15. Juni 1942
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Journalist, Zeitungsherausgeber
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Maximilian Schreier, * 23. Mai 1877 Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), † (Selbstmord) 15. Juni 1942 Wien (ehemaliges Rothschild-Spital), Journalist, Zeitungsherausgeber, Gattin (1918) Ida von Belitzky (Künstlername Ida Norden).

Musste das Gymnasium nach der Unterstufe aus finanziellen Gründen verlassen. Schon als Jugendlicher in Wien ansässig, schloss er sich hier dem Arbeiterbildungsverein Gumpendorf als Mitarbeiter an und pflegte Kontakte zu später führenden Sozialdemokraten. Nach gelegentlichen Beiträgen für das satirische Wochenblatt "Kikeriki" gab er 1897 die "Freie Volksbühne" heraus, war 1898-1901 Mitarbeiter der politisch-kulturellen Zeitschrift "Die Waage", wurde 1901 Lokalredakteur, wenig später Mitarbeiter des Parlamentsressorts der "Oesterreichischen Volks-Zeitung" und engagierte sich ab demselben Jahr im Journalistenverein "Concordia", in dem er es bis zum stellvertretenden Präsidenten und Mitglied des Ehrengerichts brachte. Seine vornehmlichsten Ziele waren die soziale Besserstellung der Journalisten, eine gewerkschaftliche Organisation des Berufsstands und die Öffnung der "Concordia" für Frauen (erst 1919 realisiert). 1910 trat er gemeinsam mit Colbert und mit Unterstützung des Ministerpräsidenten Max W. Freiherr von Beck als Zeitungsgründer auf (Montagsblatt "Der Morgen" [sub 1], der sich in der Ersten Republik zur größten Montagszeitung entwickelte). Ab 1923 war er Herausgeber der satirischen Zeitschrift "Der Götz von Berlichingen", ab 1931 auch der "Wiener Allgemeinen Zeitung" (die die sozialdemokratische Politik unterstützte).

Schreier suchte auch die zum Verkauf angebotene Tageszeitung "Die Zeit" zu sanieren (Titeländerung in "Der Morgen" [sub 2]), der 1910-1920 parallel zum gleichnamigen Montagsblatt erschien). Seinen weiteren Zeitungsgründungen blieb (trotz potenter Unterstützer und mancher erstklassiger Mitarbeiter) dauernder Erfolg versagt. Dies gilt für die gemeinsam mit Gustav Davis, der 1900 die "Kronen-Zeitung" begründet hatte, nur 1922-1923 bestehende Tageszeitung "Die Zukunft" ebenso wie für die gemeinsam mit dem Financier Siegmund Bosel Ende 1922 begründete Zeitung "Der Tag", für die einige hervorragende österreichische Journalisten und Feuilletonisten (beispielsweise Bettauer und Musil) gewonnen werden konnten.

Wegen seiner scharfen Kritik an der Regierung Dollfuß wurde er ab 1934 politisch verfolgt und musste seine journalistische Tätigkeit aufgeben. Von den Nationalsozialisten bereits am 13. März 1938 verhaftet (teilweise im Konzentrationslager Buchenwald) und 1940 in einem politischen Prozess verurteilt, entzog er sich (schwer krank) der drohenden Deportation durch Selbstmord.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • O. Friedmann: Prominenten-Almanach. Wien: Eigenverlag 1930
  • G. Gerstbauer: Die Wiener Montagspresse 1863-1938. Diss. Univ. Wien. Wien 1949
  • Johannes Hawlik: Die politischen Parteien Deutsch-Österreichs bei der Wahl zur konstituierenden Nationalversammlung. Diss. Univ. Wien. Wien 1971, S. 573 ff.