Maximilian Ulbrich
Maximilian Ulbrich, * 16. Jänner 1743 Wien (Taufe), † 20. September 1814 Wien, Buchhalter, Sänger und Komponist.
Biografie
Maximilian Ulbrich kam als Johann(es) Nepomuk Maximilian Ulbrich in Wien zur Welt. Sein Vater Anton Ignaz Ulbrich (* ca. 1706 in Böhmen, † 14. 12. 1796 Josefstadt) war Posaunist in den Hofmusikkapellen der Kaiserinwitwe Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel und ab 1750 der Kaiserin Maria Theresia, in letzterer Kapelle bis 1794 auch Bassist. Maximilian Ulbrich besuchte das Jesuitenseminar in Wien und erhielt seine Ausbildung bei Georg Christoph Wagenseil und Georg Reutter den Jüngeren. 1764 sang er im Chor der Hofoper. 1770 trat er in den Dienst der Niederösterreichischen Landstände, 1790 wurde er Vizebuchhalter und 1800 Buchhalter, 1804 pensioniert. In seiner Freizeit widmete er sich der Musik. Er spielte mehrere Instrumente und nahm an den privaten Kammermusiken von Kaiser Joseph II. teil. Sein Oratorium "Die Israeliten in der Wüste" wurde am 19. Dezember 1779 durch die Wiener Tonkünstler Sozietät uraufgeführt. Neben kirchlichen Werken (Messen, Gradualen, Litaneien) komponierte er einige Divertissements für Klavier, Symphonien, das Schäferspiel "Apollo unter den Hirten" (1774, aufgeführt bei den Piaristen) und Singspiele.
Werke (mit Datum der Uraufführung)
- Frühling und Liebe. Original-Singspiel (Text: Johann Friedrich Schmidt nach Carlo Gozzi), 8. 9. 1778 Burgtheater
- Der blaue Schmetterling oder Der Sieg der Natur über die Schwärmerey. Komisches Singspiel (Text: Maximilian Ulbrich nach Christoph Martin Wieland), 2. 4. 1782 Burgtheater
- Die Schnitterfreude mit Kasperls Lustbarkeiten. Singspiel (Text: Karl Friedrich Hensler), 6. Juli 1786 Carltheater)
Quelle
- Matricula Online: Taufbuch St. Stephan (Stephansdom), Signatur: 01 074, folio 124, Ulbrich, Joannes Nepomuk Maximilian
- Matricula Online: Sterbebuch Unsere Liebe Frau zu den Schotten, Signatur: 03-17, folio 20, Ulbrich, Maximilian
Literatur
- Otto Michtner: Das Alte Burgtheater als Opernbühne. Von der Einführung des deutschen Singspiels (1778) bis zum Tod Kaiser Leopolds II (1792). Im Anhang: Spielplan, Ensembleverzeichnis und Dokumentation. Wien [u.a.]: Böhlau 1970
- Wiener Theater-Almanach für das Jahr. Wien: Camesina 1794, Seite 184
- Österreichisches Musiklexikon Online: Ulbrich Familie [Stand: 09.06.2022]
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Online: Ulbrich, Maximilian [Stand: 09.06.2022]
Maximilian Ulbrich im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.