Michael Adler
- Kammerrat der Handelskammer Wien (1897 bis 1905)
- Genossenschaftsinstruktor für die gewerblichen Genossenschaften Wiens (1899 bis 1905)
- Mitglied der Gewerbeschul-Kommission in Wien (14.11.1901)
Michael Adler, * 2. Juni 1856, † 23. Oktober 1905 Wien, Messerschmied, Fabrikant, Interessenvertreter.
Biografie
Der gelernte Messerschmied übernahm von seinem Vater ein Unternehmen für Stahlwaren, das er vergrößerte. Es gelang ihm auch, Produkte nach England zu exportieren, wo er ein Patent für Schlittschuhe besaß. Besondere Verdienste erwarb sich Adler um das Kleingewerbe, das er mit genossenschaftlichen Idee vertraut machte. Er hielt Vorträge auf zahlreichen Versammlungen und wirkte zeitweilig als Vorsteher der Feinzeugschmiede.
Seit 1897 fungierte der Unternehmer als Kammerrat der Handels- und Gewerbekammer Wien; im September 1899 wurde er zum Genossenschaftsinstruktor für die gewerblichen Genossenschaften in Wien bestellt. Außerdem war er seit 1901 Mitglied der Gewerbeschul-Kommission in Wien und als Direktor der Lehrlingsarbeitenausstellung im Jahr 1904 in der Rotunde. Er starb bereits mit 50 Jahren an einem Lungenleiden.
Im Frühjahr 1907 beschlossen Stadtrat und Gemeinderat, Michael Adler für seine Verdienste um das Genossenschaftswesen ein Ehrengrab zu widmen und dessen Ausgestaltung als Grabdenkmal zu subventionieren. Es wurde am 29. Oktober 1908 feierlich enthüllt.
Quelle
Literatur
- Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 5
- Die Gemeinde-Verwaltung der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien im Jahre 1899. Wien: Braumüller 1902, S. 344
- Die Gemeinde-Verwaltung der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien im Jahre 1907. Wien: Gerlach & Wiedling 1909, S. 240
- Die Gemeinde-Verwaltung der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien im Jahre 1908. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. XXXII
- Amtsblatt der Stadt Wien, 23.04.1907, S. 954
- Kais. Rat Michael Adler gestorben. In: Die Zeit, 23.10.1905, S. 3
- Linzer Volksblatt, 25.10.1905, S. 3