Michaeler-Kolleg
Michaeler-Kolleg (1, Habsburgergasse 12). Auf dieser Parzelle befanden sich ursprünglich ein Teil des Michaelerfreithofs sowie mehrere Gebäude. Alter Besitz der Pfarre St. Michael (ab 1626 Barnabiten) waren der Pfarrhof (erwähnt ab 1330; 1364 um ein von Rudolf IV. geschenktes Haus erweitert, 1525 während des Stadtbrands abgebrannt, 1548 instand gesetzt, 1601 neuerlich abgebrannt, 1602-1604 durch ein größeres Gebäude ersetzt) und das Schulgebäude (erbaut um 1350); 1644 kauften die Barnabiten ein vormaliges Adelshaus in der Preidenstraße (Habsburgergasse) dazu. Anstelle all dieser Gebäude sowie unter Heranziehung eines Stücks des einstigen Friedhofs entstand nach dem Brand vom 17. Oktober 1704 in mehreren zeitlichen Abschnitten (bis 1710, 1734 und 1755-1757) das noch bestehende Gebäude, das bis 1920 den Barnabiten als KolIegs-(Kloster-)gebäude diente und ab 1923 von den Salvatorianern in gleicher Weise (teilweise auch als Zinshaus) genutzt wird. Von den Innenräumen weist das Refektorium (aus der ersten Bauphase) Ölbilder von Peter Strudel, Deckengemälde von einem seiner Schüler sowie prachtvollen Stuck auf; vom Bildhauer Johann Joseph Resler stammen die Portale in der Habsburgergasse (1747) sowie die Statue Ferdinands II. im Stiegenhaus (1756).
Literatur
- Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003, Jg. 113 (St. Michael 1288-1988), S. 99 ff., S. 159 ff. (Beiträge von R. Perger, Richard Bösel und Wilhelm Georg Rizzi)