Militärische Heilanstalt Grimmenstein
47° 36' 56.25" N, 16° 5' 11.40" E zur Karte im Wien Kulturgut
Bereits 1915 plante die k. u. k. Militärabteilung ein Genesungsheim für im Kriegsdienst erkrankte Soldaten. Die Bauarbeiten starteten 1916, schreiteten für die Militärabteilung aber viel zu langsam voran. Der Ort Hochegg (Ortsteil von Grimmenstein), wo die Heilanstalt erbaut werden sollte, befindet sich auf 780 Meter Seehöhe. Dieser Umstand erschwerte den Transport von Baumaterial, sodass eine Drahtseilbahn zusätzlich errichtet werden musste, um die Bauarbeiten zu beschleunigen. Damit Kriegsversehrte dennoch rasch behandelt werden konnten, begann man im Mai 1918 mit der Errichtung von provisorischen Baracken, welche allerdings ebenfalls nicht vor Kriegsende im November 1918 fertiggestellt werden konnten. Im Jahr 1919 setzte man den Bau der Heilanstalt nach einigen Monaten Pause fort und es wurden erstmals lungenkranke Kriegsinvalide in den provisorischen Baracken zur Behandlung aufgenommen.
Im Jahr 1920 wurde die "Volksheilanstalt" dem Staatsamt für Volksgesundheit unterstellt und setzte ihren Fokus auf die Behandlung chirurgisch-tuberkuloser Kinder, was internationales Aufsehen erregte und österreichischen Medizinern großen Zuspruch bescherte.
Literatur
Wiener Gesundheitsarchitekturen:
- Karl Franz. Maßnahmen der Heeresverwaltung zur Bekämpfung der Tuberkulose während des Krieges. In: Tuberkulose-Fürsorgeblatt des Österr. Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose. Hg. von Österreichisches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose. Wien: 1917, S. 2-5