Minoritenbegräbnisbuch, auch Minoriten-Nekrolog, Gräberverzeichnis des Wiener Minoritenklosters, Pergament-Handschrift (52 Blätter, lederüberzogener Holzdeckel). Die um 1390 angelegte und bis ins 17. Jahrhundert fortgeführte Handschrift verzeichnet die in Kirche und Kloster der Minoriten ab Ende des 13. Jahrhunderts Bestatteten mit topographischen Hinweisen auf die Grabstätte. Bei 207 Bestatteten befinden sich neben den Eintragungen deren handkolorierte Wappen (das jüngste von 1548). Die letzten Seiten enthalten Verzeichnisse Verstorbener bis 1636. Die Handschrift, ursprünglich im Besitz des Wiener Minoritenkonvents, wurde 1903 vom Niederösterreichischen Landesarchiv (Landstände Archiv) erworben und am 28. Dezember 1921 dem Archiv der Stadt Wien abgetreten.
Quellen
Literatur
- Monika Sollmann: Das Bürgertum in der Heraldik der Wiener Minoritenkirche, Diplomarbeit Universität Wien, 2008
- Karl Lind: Ein mittelalterliches Gräberverzeichnis des Wiener Minoritenklosters, in: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 12. Wien: Gerold 1872, S. 52 ff. (Edition)
- Adalbert Franz Fuchs: Necrologia Germaniae. Tomus V. Diocesis Pataviensis, pars altera, Austria inferior. Berlin 1913 (Monumenta Germaniae historica, Necrologia Germaniae, 5), S. 196 f.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv: Archivalien aus acht Jahrhunderten. Ausstellung des Archivs der Stadt Wien. Wien: Eigenverlag 1964 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 15), S. 19
- Wien in Mittelalter. 41. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 18. Dezember 1975 bis 18. April 1976. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1975 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 41), Katalog Nummer 133