Missernten
Missernten gehörten im Mittelalter neben Heuschreckenplagen (welche sie fallweise auch auslösten [beispielsweise 1338]), Bränden (insbesondere Stadtbrand), Epidemien und Überschwemmungen zu den Katastrophen mit der für die Bewohner nachhaltigsten Auswirkung. Missernten gab es beispielsweise 1194, 1195, 1196 und 1197, 1302, 1304, 1310, 1311, 1312, 1317, 1338, 1343 und 1392; dazu kamen Hungersnöte (die durch gewaltige Preissteigerungen auch währungspolitische Auswirkungen hatten), wie beispielsweise in den Jahren 1459, 1473 und 1486 (teilweise kriegsbedingt). Eine Reihe von aufeinanderfolgenden Katastrophenjahren löste um 1400 und danach eine überregionale Wirtschaftskrise aus, die mit den in den 1390er Jahren in mitteleuropäischen Städten mehrfach nachweisbaren, oft blutige Handwerkerrevolten zusammenfielen (in Wien friedliche Beilegung durch das von den Landesfürsten erlassene Ratswahlprivileg [1396]).