Montenuovo
Montenuovo (bis 1864: Neipperg), aus Schwaben stammende Adelsfamilie. Johann Wilhelm Freiherr von Neipperg (1684-1774) diente in der kaiserlichen Armee (zuletzt als Feldmarschall) und wurde 1726 in den Grafenstand erhoben. Ein Nachkomme, Adam Albert Graf Neipperg (1775-1829), ebenfalls in der Armee dienend (zuletzt als Feldmarschallleutnant), unterhielt ab 1815 ein Liebesverhältnis zu Marie Louise (1791-1847), der Tochter Franz' I. und (ab 1810) Gattin Napoleons (ab 1815 im Exil auf St. Helena, † 1821), das erst am 7. September 1821 durch Heirat legitimiert wurde. Beider Sohn, Wilhelm Albrecht (*9. August 1821, † 7. April 1895) brachte es in der Armee bis zum Feldzeugmeister und wurde 1864 (bei gleichzeitiger Italianisierung seines Namens [Montenuovo = Neuberg, altdeutsch Neipperg]) in den Fürstenstand erhoben. Sein Sohn Alfred Fürst Montenuovo (* 16. September 1854 Wien, † 6. September 1926 Wien) erwarb sich als Obersthofmeister (1898-1917) den Ruf der Unerbittlichkeit in Fragen des höfischen Protokolls und der Etikette, woraus sich ein Gegensatz zu Thronfolger Franz Ferdinand und dessen „unebenbürtiger" morganatischen Gattin Sophie ergab. Montenuovopalais (1, Löwelstraße 6) und Montenuovopalais (1, Strauchgasse).
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Johann Siebmacher: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. In einer neuen, vollst. geordneten und reich verm. Aufl., mit heraldischen und historisch-genealogischen Erl. Band 4, Abt. 4: Niederösterreichischer Adel, 1. Abteilung A-R (Pag. I-389, Tafel I-217). Nürnberg: Bauer und Raspe 1909, S. 312 f.
- Peter Frank-Döfering [Hg.]: Adelslexikon des österreichischen Kaisertums. 1804 - 1918. Wien [u.a.]: Herder 1989, S. 422