Moritz Gerold
Gerold Moritz (1876 von), * 21. November 1815 Wien, † 6. Oktober 1884 Neuwaldegg (Dornbacher Friedhof, Grabdenkmal von Caspar Zumbusch), Verlagsbuchhändler (mit seinem Bruder Friedrich Alleininhaber der Druckerei Carl Gerolds Sohn, 1, Barbaragasse 2), Gattin (1853) Rosa von Henneberg, Sohn des Carl Gerold.
Besuchte das Polytechnikum, wandte sich jedoch dem Buchhandel zu, verbrachte die Lehrjahre bei F. A. Brockhaus in Leipzig, in London und Paris.
1848 arbeitete er als Redakteur bei der „Ostdeutschen Post". Ab 1849 war er (gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich Gerold) Geschäftsführer, ab 1855 Inhaber des väterlichen Geschäfts. Als 1850 das Schulbuchverlagsprivileg ablief, gab er österreichische Schulbücher heraus. Das Verlags- und Druckereihaus 1, Postgasse 6, ließ er 1852 von van der Nüll und Sicardsburg bauen. Der Geroldsche Salon (Rosa Gerold) war in Wien bekannt. 1856 wurde Gerold Buchhändler der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Vorsteher der Wiener Korporation des Börsenvereins deutscher Buchhändler, 1859 gründete er den Berufsverband; er war auch Präsident der Versicherungsanstalt „Donau" und Vizepräsident der Allgemeinen Depositenbank sowie 1860-1884 Mitglied und Kommerzialrat der Wiener Handels- und Gewerbekammer.
Quelle
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Carl Junker: Das Haus Gerold in Wien 1775-1925. Wien: Gerold 1925, S. 11 ff.
- Anton Mayer: Wiens Buchdrucker-Geschichte 1482-1882. Band 2. Wien: Verlag des Comités zur Feier der 400jährigen Einführung der Buchdruckerkunst in Wien 1887, Register
- Friedrich Johannes Frommann: Geschichte des Börsen-Vereins der Deutschen Buchhändler. Leipzig: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler 1875, S. 73 ff.