Mosesbrunnen
48° 12' 23.23" N, 16° 22' 27.15" E zur Karte im Wien Kulturgut
Mosesbrunnen (1., Franziskanerplatz).
Der Brunnen stand früher im Hof des Hauses "Zum grünen (steinernen) Löwen" (Stadt 921, Franziskanerplatz 6), wurde 1798 auf den Franziskanerplatz übertragen, wo man die Moses-Statue von Johann Martin Fischer ("Moses, aus dem Felsen Wasser schlagend, an dem sich die Juden laben") auf ihn setzte. Der Brunnen besteht aus einem achteckigen Bassin aus Kaiserstein mit der Mosesfigur aus Metallguss, am Postament an der Vorderseite ist ein Metallrelief eingelassen, das Juden in der Wüste, die ihren Durst stillen, zeigt; rückseitig ist ein wasserspeiender Löwenkopf angebracht.
Anfang des 19. Jahrhunderts stand vor diesem Brunnen ein Schilderhäuschen, umgeben von vier Öllaternen (die an hohen, schwarzgelb gestrichenen Holzpfosten befestigt waren). Die Moses-Statue war wie die ursprünglichen fünf Figuren aus Blei hergestellt und im Laufe der Zeit schadhaft geworden. Daher wurde sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts abgeformt und in Bronze gegossen. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele der Bronzestatuen im Zuge der Luftschutzmaßnahmen abmontiert und in ein Metallsammellager gebracht. Es bestand die Sorge, dass die Statuen eingeschmolzen würden, erfreulicherweise blieb ein Großteil der Statuen erhalten, unter denen sich auch die Statue dieses Brunnens befand. Im Jahr 1947 wurde der Brunnen wieder an seinem alten Platz aufgestellt.
Mosesbrunnen vor Franziskanerkirche
Mosesbrunnen bei Tranquillo Mollo
Quellen
- Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Mosesbrunnen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv-Akten - Kleine Bestände: Besondere Projekte, A33.2.23
Literatur
- Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 468
- Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 69
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 57
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 93
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, 484 ff.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 47
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 70 f.
- Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Teil 3 (ungedruckte Dissertation Wien). Wien. 1999/2000, S. 439f