Neue Frauenbewegung

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Johanna Dohnal bei ihrer Angelobung als Gemeinderätin (5.7.1973)
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Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Vom Rathaus zum Maria-Theresien-Platz. Wege der Frauen an der Ringstraße, Teil 1
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Letzte Änderung am 24.06.2022 durch WIEN1.lanm09was
BildnameName des Bildes Johanna dohnal.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Johanna Dohnal bei ihrer Angelobung als Gemeinderätin (5.7.1973)

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Die Ziele der Aktivistinnen der "alten" Frauenbewegung bestanden in der Erkämpfung der gleichen staatsbürgerlichen Rechte für die Frauen. Eine "Wiederbelebung" erfuhr die Neue Frauenbewegung Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre. Maßgebende Einflüsse kamen aus den USA und den politischen Ereignissen des Jahres 1968. Die Neue Frauenbewegung entstand vor allem aus Opposition gegen die patriarchale Selbstverständlichkeit der praktizierten (männerdominierten) Politik. Die Aktivistinnen der Neuen Frauenbewegung vertraten das Konzept der Autonomie, das heißt sie verweigerten jegliche Einbindung in politische Strukturen. Die organisatorische Basis der „autonomen" Frauenbewegung waren und sind bis heute soziale Projekte, wie Frauenhäuser und kulturelle Einrichtungen (Cafés, Buchhandlungen, Verlage und so weiter). Zu den wichtigsten Forderungen der „autonomen" Frauenbewegung gehör(t)en die Veränderung der bestehenden gesellschaftlichen und politischen Machtstrukturen sowie eine (den feministischen Lebensentwürfen entsprechende) Organisationsform; zu den zentralen Themen zähl(t)en daher die Befreiung der Frau beziehungsweise die Schaffung nicht-sexistischer Lebensbedingungen. Im Mittelpunkt der Forderungen der Neuen Frauenbewegung in den 70er Jahren stand die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs. Die „autonomen" Frauen „entprivatisierten" bis dahin ausschließlich „private" Themen; vor allem die tabuisierten Themen der Gewalt gegen die Frauen inner- und außerhalb des Familienbereichs brachten sie in die Öffentlichkeit. Die Themen, Forderungen und Aktionen der „neuen" (autonomen) Frauenbewegung wurden auch von politischer Seite (SPÖ) aufgegriffen; dies führte 1979 zur Institutionalisierung der Frauenpolitik und zur Schaffung des „Staatssekretariats für allgemeine Frauenfragen" (Staatssekretärin, nach den Nationalrats-Wahlen 1990 Bundesministerin für Frauenangelegenheiten Johanna Dohnal).

Literatur

  • Frauenbewegung
  • Käthe Kratz und Lisbeth N. Trallori (Hg.): Liebe, Macht und Abenteuer. Zur Geschichte der Neuen Frauenbewegung in Wien. Wien: Promedia 2013.