Nikolaus Harnoncourt

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Harnoncourt, Nikolaus
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  36869
GNDGemeindsame Normdatei 12162692X
Wikidata Q78526
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. Dezember 1929
GeburtsortOrt der Geburt Berlin
SterbedatumSterbedatum 5. März 2016
SterbeortSterbeort St. Georgen im Attergau
BerufBeruf Dirigent
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 4.11.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 28. März 2011, Übernahme: 29. März 2011)
  • ECHO Klassik in Würdigung des Lebenswerkes (Verleihung: 2014)
  • Romano-Guardini-Preis (Verleihung: 2012)
  • Gold Medal der Royal Philharmonic Society London (Verleihung: 2010)
  • Gramophone Lifetime Achievement Award (Verleihung: 2009)
  • Bach-Medaille der Stadt Leipzig (Verleihung: 2007)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern (Verleihung: 2005)
  • Bremer Musikfest-Preis (Verleihung: 2002)
  • Kyoto-Preis für sein Lebenswerk (Verleihung: 2005)
  • Grammy (Verleihung: 2001)
  • Polar Music Prize (Verleihung: 1994)
  • Erasmus-Preis (Verleihung: 1980)
  • Georg-Philipp-Telemann-Preis (Verleihung: 2004)
  • Robert-Schumann-Preis (Verleihung: 1997)
  • Pour le Merite für Wissenschaft und Künste
  • Großes Verdienstkreuz mit dem Stern des Verdienstordens der BRD (Übernahme: 25. September 2003)
  • Léonie-Sonning-Musikpreis (Verleihung: 1993)
  • Siemens-Musikpreis (Verleihung: 2002)
  • Donauland-Sachpreis (Verleihung: 30. März 2001)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 27. März 1987, Übernahme: 18. März 1988)
  • Prix mondial de Montreux (Verleihung: 1984)


  • Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
  • Ehrenmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft
  • Lehrer am Salzburger Mozarteum für Aufführungspraxis und historische Instrumentenkunde (1972 bis 1992)

Nikolaus Harnoncourt, * 6. Dezember 1929 Berlin, † 5. März 2016 St. Georgen im Attergau, Dirigent.

Biographie

Nikolaus Harnoncourt wurde am 6. Dezember 1929 in Berlin geboren. Er studierte Violoncello, zunächst in Graz bei Paul Grümmer, danach in Wien bei Emanuel Brabec. Bereits 1949 gründete er das Wiener Gamben-Quartett und war von 1952 bis 1969 Mitglied der Wiener Symphoniker als Cellist.

1953 rief er gemeinsam mit anderen Orchestermitgliedern ein Ensemble ins Leben, das sich in werkgetreuer Absicht mit der Musik vom Ende des Mittelalters bis zum Ende der Barockzeit auseinandersetzt. Gespielt wird auf Originalinstrumenten bzw. auf Kopien alter Instrumente. Nach vier Jahren Vorbereitungszeit erhielt die Formation 1957 den Namen „Concentus musicus“. Harnoncourt leitete die Aufführungen zunächst vom Cellopult aus, später dann als Dirigent vor dem Ensemble. Heute gilt der „Concentus musicus“ international als eines der Spitzenkammerorchester.

Bedingt durch seine musiktheoretische Auseinandersetzung mit Fragen der historischen Aufführungspraxis und der Originalinstrumente wurde Harnoncourt 1973 eine Lehrstelle für Aufführungspraxis am Mozarteum in Salzburg angeboten, die er bis 1993 innehatte. In dieselbe Zeit fällt auch die Erweiterung seines Repertoires auf die Kompositionen der Wiener Klassik.

Nach seinen großen Erfolgen als Dirigent am Züricher Opernhaus (Monteverdi-Zyklus mit dem Regisseur Jean-Pierre Ponnelle) trat Harnoncourt auch als Dirigent von Mozart-Opern an der Wiener Staatsoper in Erscheinung. 1983 dirigierte er zum ersten Mal die Wiener Symphoniker und 1984 die Wiener Philharmoniker.

1985 wurde ihm zu Ehren in Graz das Festival „Styriarte“ gegründet, bei dem alljährlich Konzertaufführungen und seit einigen Jahren auch Opernabende unter seiner Leitung stattfanden.

Anfang der 90er Jahre überwand Harnoncourt erstmalig die musikalische Grenze zur Romantik und versuchte sich als Dirigent des großen romantischen Repertoires, was ihm nicht immer nur Lorbeeren einbrachte. Besonders die Herausgabe und Einspielung einer „Originalfassung“ der Johann-Strauss-Operette „Der Zigeunerbaron“ ist wissenschaftlich umstritten, und auch mit einer Neuinterpretation von Verdis „Aida“ rief er viele Kritiker auf den Plan.

Als Musikologe konnte Harnoncourt neben zahlreichen Aufsätzen und Vorträgen besonders mit den Abhandlungen „Musik als Klangrede“ und „Der musikalische Dialog“ von sich reden machen.

2001 und 2003 dirigierte Harnoncourt das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.

Am Tag vor seinem 86. Geburtstag im Dezember 2015 gab Nikolaus Harnoncourt seinen Rückzug aus dem aktiven Musikleben bekannt.


Literatur

  • Monika Mertl: Vom Denken des Herzens. Alice und Nikolaus Harnoncourt. Eine Biographie. Salzburg:

Residenz Verlag 1999

Quellen:

  • Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 2: Gaal -Kluger. Wien: Verl. der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2003
  • Homepage von Nikolaus Harnoncourt: www.harnoncourt.info [Stand: 12.11.2014]

Weblinks