Nora Wydenbruck

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Einladung zu einer Ausstellung von Nora Wydenbruck und Alfons Purtscher in der Galerie von John Albert Cooling in London (o.J.)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Wydenbruck, Nora
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Wydenbruck, Nora Eleonora Frederika Agnes Augusta Maria von; Purtscher, Nora; Purtscher-Wydenbruck, Nora
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Gräfin
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  44269
GNDGemeindsame Normdatei 117347884
Wikidata Q59531066
GeburtsdatumDatum der Geburt 15. Jänner 1894
GeburtsortOrt der Geburt London
SterbedatumSterbedatum 29. August 1959
SterbeortSterbeort London
BerufBeruf Übersetzerin, Schriftstellerin, Malerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Kärntner Literaturarchiv, Wienbibliothek im Rathaus
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 1.12.2023 durch WIEN1.lanm09krs
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Maria Saal
Grabstelle
BildnameName des Bildes Norawydenbruck.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Einladung zu einer Ausstellung von Nora Wydenbruck und Alfons Purtscher in der Galerie von John Albert Cooling in London (o.J.)

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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Nora Wydenbruck (verh. Purtscher), * 15. Jänner 1894 London, † 29. August 1959 London, Übersetzerin, Schriftstellerin, Malerin.

Biographie

Nora Wydenbruck wurde am 15. Jänner 1894 in London als Tochter von Christoph Anton Graf von Wydenbruck, Sekretär der österreichisch-ungarischen Botschaft, und Marie von Fugger-Babenhausen geboren. Nach ihrer Geburt trennten sich ihre Eltern, die Mutter kehrte 1895 mit ihren Töchtern Helen (Helene Isabella) und Nora auf ihren Familiensitz, Schloss Meiselberg bei Maria Saal in Kärnten, zurück. Wydenbruck wuchs mit englischen und französischen Kindermädchen auf, sie lernte zusätzlich Italienisch, Ungarisch (bei Berlitz in Wien), Latein und Griechisch und probierte sich an ersten Übersetzungen. Immer wieder hielt sich die Familie in Wien auf, wo Mutter und Töchter an den Vergnügungen der adeligen Gesellschaft in der Ballsaison teilnahmen. Im Februar 1916 studierte Wydenbruck Malerei an der "Kunstschule für Frauen und Mädchen" in Wien.

1918 lernte sie den Tier- und Landschaftsmaler Alfons Purtscher kennen, den sie 1919 in Klagenfurt - gegen die Bedenken ihrer Familie wegen Purtschers bürgerlicher Herkunft - heiratete. Im Frühjahr 1921 kam Wydenbruck in Kontakt mit Rainer Maria Rilke, mit dem sie über mehrere Jahre korrespondierte. Sein Werk beeindruckte sie nachhaltig - sie übersetzte später seine Werke und schrieb eine Biographie.

Nach wenigen sorglosen Jahren kam die Familie in ernste finanzielle Schwierigkeiten und emigrierte nach London, wo Purtscher künstlerische Auftragsarbeiten annahm und Wydenbruck erste journalistische Arbeiten veröffentlichte und Aquarelle malte. Ihre romantische Vorstellung von Armut musste sie rasch aufgeben, wie sie in ihrer Autobiographie schreibt: "One can imagine nothing one has not experienced - poverty least at all. I had thought of it as something asketic, pure and proud, a loaf of bread and a whitewashed cell, but I was unprepared for the squalor of cheap lodgings, the desolating deterioration of my own appearance, my clothes and shoes and gloves" ("Man kann sich nicht vorstellen, was man nicht selbst erlebt hat - Armut am wenigsten. Ich hatte mir Armut als etwas Asketisches, Reines und Stolzes vorgestellt, ein Laib Brot und eine weiß gekalkte Kammer, aber ich war nicht vorbereitet auf das Elend der billigen Unterkunft, dem trostlosen Verschleiß meiner eigenen Erscheinung, meiner Kleidung und Schuhe und Handschuhe". - Aus: My two worlds. An autobiography, S. 173-174).

Anfang der 1930er Jahre erschienen ihre ersten literarischen Werke und Übersetzungen in und aus verschiedenen Sprachen. Neben Rilke übersetzte Wydenbruck unter anderen T.S. Eliot, mit dem sie eine lebenslange innige Freundschaft verband, Paul Morand, Antonia Pozzi, Felix Braun, Fritz Hochwälder und Christine Lavant.

Nora Wydenbruck starb am 29. August 1959 in London an Lungenkrebs.

Wydenbrucks Nachlass wird im Kärntner Literaturarchiv bzw. in der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus verwahrt.

Werke (Auswahl)

  • Treibhausblumen. Wien: Würthle & Co. 1923 (limitierte Auflage von 250 Stück)
  • An Austrian background. London: Methuen 1932
  • Woman astride. London: Lovat Dickson 1934 / New York: Appleton-Century 1934
  • Spring in September. London: Hutchinson & Co. 1938
  • The para-normal: Personal experience and deductions. London: Rider 1939
  • Gothic twilight. London: Westhouse 1946
  • Doctor Mesmer. An historical study. London: Westhouse 1947
  • The Legends of St. Francis. London: Peter Lunn 1947
  • Die Weisheit der kleinen Therese. Olten: Walter 1948
  • Meister Tilman Riemenschneider. Roman. Wien: Amadeus-Edition 1948
  • Rilke: Man and poet. A biographical study. London: Lehmann 1949
  • Die Weisheit der großen Theresia. Olten: Walter 1951
  • Placidia's Daughter. A novel. London: Lehmann 1952 (Deutsch: Placidias Tochter. Roman. München: Ehrenwirth 1953
  • My two worlds. An autobiography. London: Longmans, Green and Co. 1956
  • Marie von Thurn und Taxis: Memoirs of a princess: The reminiscences of Princess Marie von Thurn und Taxis. Übersetzt und zusammengestellt von Nora Wydenbruck. London: The Hogarth Press 1959

Quellen


Literatur

  • Andrea Erhart: Nora Purtscher-Wydenbruck (1894 - 1959). Mediator Between the English- and German-Speaking Cultures: Rilke, Eliot, Lavant, Braun, Janstein. Including Chronological and Bibliographical Data about her Life and Work. Diss. Univ. Innsbruck. Innsbruck 1999
  • Nora Wydenbruck: My two worlds. An autobiography. London: Longmans, Green and Co. 1956
  • Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv: Nora Wydenbruck. URL: http://www.uni-klu.ac.at/musil/inhalt/1195.htm [Stand: 06.11.2015]
  • Dehio Kärnten. Wien: Schroll 1976 (Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Topographisches Denkmälerinventar) (zum Schloss)


Nora Wydenbruck im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks