48° 8' 59.45" N, 16° 15' 31.54" E zur Karte im Wien Kulturgut
Engelsburg (23., Mauer, ehemaliger im Bereich zwischen Maurer Lange Gasse, Kaserngasse [1775-1914 Kaserne] und Engelsburggasse gelegen).
Im Spätmittelalter war das Gebäude ein zur Andreaskapelle des Maurer Schlosses gehörender Meierhof, der 1425 als Wohnsitz des Kaplans "Pfarrhof" genannt und 1529 im Zuge der Ersten Osmanischen Belagerung zerstört wurde. Nach seinem Wiederaufbau blieb er Benefiziatenhaus (Sitz des von der örtlichen Grundherrschaft unabhängigen Andreas-Benefiziums). Als die Jesuiten 1629/1659 das Benefizium an sich brachten, war die Engelsburg der zweite Sitz der örtlichen Jesuitenherrschaft (bildliche Darstellung von Georg Matthäus Vischer 1672). Bei der Zweiten Osmanischen Belagerung 1683 neuerlich zerstört und danach wiederaufgebaut, wurde die Engelsburg nach dem Ende der Jesuitenherrschaft (Ordensaufhebung 1773) dem Militär übertragen (1775), das hier die Obere oder Große Kaserne einrichtete, in dem bis 1918 eine Garnison untergebracht war (1777 folgte die Übergabe des ebenfalls den Jesuiten gehörenden Maurer Schlosses an das Militär, das hier die Untere Kaserne einrichtete). 1923-1926 wurde die Engelsburg abgebrochen.
Literatur
- Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S. 160