Oellerisches Stiftungshaus

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1380
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1624
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Zur blauen Lilie
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Stefan Oeler
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  45861
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.10.2022 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Franziskanerplatz

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Oellerisches Stiftungshaus (1, Franziskanerplatz); Zur blauen Lilie.

Dieses Haus stand auf dem heutigen Franziskanerplatz, den es fast zur Gänze ausfüllte. Seine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1380. Zu dieser Zeit wechselte es häufig die Besitzer, die fast alle Priester beziehungsweise Messstiftungen waren. Am 1. August 1463 kam es durch Tausch in den Besitz der Messstiftung Stefan Oeler, der es mehr als anderthalb Jahrhunderte gehörte. Von ihr leitet sich auch der Name "Oellerisches Stiftungshaus" ab. Daneben führte es auch den Schildnamen "Zur blauen Lilie". Durch den Ausbau des gegenüberliegenden Franziskanerklosters und die Errichtung seiner vor allem beim Adel sehr beliebten Kirche (Franziskanerkirche) stieg das Verkehrsaufkommen vor und nach den Gottesdiensten derart an, dass die schmale, namenlose Gasse, die die Weihburggasse mit der Singerstraße verband und gerade einmal einem Wagen Platz bot, zu einer gefährlichen Engstelle wurde, an der es zu starkem Gedränge und Staus kam. Da es zum guten Ton gehörte, mit dem Wagen zum Gottesdienst zu fahren, auch wenn man nicht weit entfernt wohnte, waren auch die angrenzenden Straßenzüge voll von Kutschen.

Um das Problem zu lösen, richtete der damalige Minister, Ordensgeneral und Hofkaplan Sebastian Didaker am 12. Jänner 1621 eine Bittschrift an Kaiser Ferdinand II., in der er bat, dass das Oellerische Stiftungshaus abgetragen und durch einen Platz ersetzt werde. Besonders wies er darauf hin, dass es sich bei den Gottesdienstbesuchern auch um vornehme Personen handle, die "in andern gassen von den Ross vnd Wägen muess absteigen, vnd mit hin vndt wider schlieffen zwischen den Rossen vnd Wägen sich mit grosser gefahr, von den Rossen geschlagen, getretten, oder gepissen zue werden, in die khirchen schlüffen vnd dringen muess." Das würde auch dazu führen, dass diese Personen den Gottesdienst nicht mehr besuchen könnten. Da die Franziskaner als armer Orden kein Haus besäßen, dass sie eintauschen könnten, solle der Kaiser dafür ein Haus zur Verfügung stellen, das von der Stadt eingezogen wurde oder werde. Da der Kaiser der Bitte entsprach, wurde das Oellerische Stiftungshaus 1623/1624 abgetragen.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 68-70