Ostmärkische Sturmscharen

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von Oktober 1930
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1936
Benannt nach
Prominente Personen
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GNDGemeindsame Normdatei
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Ostmärkische Sturmscharen (OSS). Die Bewegung der Ostmärkischen Sturmscharen hat ihren Ursprung in Tirol. Ihre Idee ging vom Bruder-Willram-Bund in Innsbruck aus, einer katholischen Jugendorganisation, deren Ziel die Betreuung, berufliche Fortbildung und Erziehung der werktätigen Jugend war. Ihr damaliger Obmann Hans Bator nahm nach einer Reise nach Mainz im Sommer 1930 mit Dr. Kurt Schuschnigg (im Ehrenvorstand des Bruder-Willram-Bunds) Unterredungen bezüglich der Aufstellung einer politischen Jugendbewegung auf. Im Oktober 1930 wurden die Ostmärkischen Sturmscharen auf einem Verbandstag der Jungtiroler offiziell gegründet. Ihr erstes politisches Auftreten erfolgte anlässlich der Nationalrats-Wahlen am 9. November 1930, zu diesem Zeitpunkt noch auf Tirol beschränkt. Während Bator sich um den organisatorischen Bereich kümmerte, übernahm Schuschnigg die programmatische Führung. Im Programm der Ostmärkischen Sturmscharen, die sich zum überwiegenden Teil aus jungen Arbeitern und kleinen Angestellten zusammensetzten, verband sich erklärter Antisozialismus mit dem deutlichen Bekenntnis zur christlichen Religion. In der Ära Dollfuß begann der eigentliche Aufstieg der Ostmärkischen Sturmscharen zu gesamtösterreichischer Bedeutung. Der Kanzler, der die Ehrenführung des Verbands übernommen hatte, zog Mitglieder auf seiner Seite stehenden Selbstschutzverbände im Rahmen eines „Schutzkorps" zu staatlichen Aufgaben heran. Dazu boten sich in erster Linie die Ostmärkischen Sturmscharen an, die im Gegensatz zur Heimwehr nicht von der Linie des Kanzlers abwichen. Als militärische Organisation marschierten die Ostmärkischen Sturmscharen erstmals 1933 anlässlich des Katholikentags in Wien in der Öffentlichkeit. Ihre ersten Publikationen erschienen unter dem Zeichen des österreichischen Doppeladlers. Nachdem sie in ganz Österreich Fuß gefasst hatten, publizierten die Ostmärkischen Sturmscharen in Wien die programmatische Wochenzeitschrift „Sturm über Österreich". Als Aufgabe innerhalb der Volksgemeinschaft definierten die Ostmärkischen Sturmscharen (die auch die weibliche Jugend heranzogen) insbesondere die Verbreitung des Geistes und die Haltung der Sturmscharen bei der Erziehung der Kinder und beim Aufbau des Staats. Als Kampfverband gerieten die Ostmärkischen Sturmscharen mehrmals in Konflikt mit der Heimwehr. Dennoch schwächte Schuschnigg in seinen Schriften die Konflikte der Ostmärkischen Sturmscharen mit der Heimwehr ab und betonte die gute Zusammenarbeit beider in Wien. Nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht (1936) wurden die Ostmärkischen Sturmscharen von Schuschnigg aufgelöst.

Literatur

  • Anton Hopfgartner: Kurt Schuschnigg. Ein Mann gegen Hitler. Graz / Wien [u.a.]: Styria 1989, S. 80 ff.
  • Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien / München: Österreichischer Bundesverlag [u.a.] 81990, S. 510