Otto Halpern

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Halpern, Otto
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  42582
GNDGemeindsame Normdatei 134062191
Wikidata Q16509015
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. April 1899
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 28. Oktober 1982
SterbeortSterbeort London
BerufBeruf theoretischer Physiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Special Defense Department Medal (Verleihung: 1961)


Otto Halpern, * 25. April 1899 Wien, † 28. Oktober 1982 London. Theoretischer Physiker.

Biographie

Geboren am 25. April 1899 als ältester Sohn des Arztes Heinrich Halpern und seiner Frau Ernestine, besuchte Halpern das akademische Gymnasium in Wien, wo er schon früh eine Passion für klassische Literatur und für Physik entwickelte. Bis 1922 studierte er an der Universität Wien, vor allem Physik bei Hans Thirring. Daneben interessierte sich Halpern auch noch für Nationalökonomie und Psychoanalyse. Danach wurde er Assistent bei seinem wichtigsten Lehrer und machte ab 1923 in Seminaren und Übungen Studenten mit den damals neuesten Bereichen der Physik vertraut, unter anderem mit Albert Einsteins Relativitätstheorie.

Halperns frühe wissenschaftliche Arbeiten wurden unter anderem auch von Einstein gelesen und sogar verbessert. Als er es mit 25 zum ersten Mal mit der Erlangung der Lehrbefugnis versuchte, wurde er vertröstet: Es sei noch nicht genug Zeit seit der Dissertation verstrichen. Ende 1926 begann das Verfahren, bei dem die "Bärenhöhle" eine entscheidende Rolle spielen sollte: Halpern war jüdischer Herkunft; seine Karriere sollte deshalb verhindert werden. Da Halperns wissenschaftliche Qualifikation unumstritten war, bemühten die Bärenhöhle-Teilnehmer die persönliche Eignung als Ablehnungsgrund. Man versuchte man zu belegen, dass Halpern schwierig im kollegialen Umgang sei und es entsprechende Beschwerden von Kollegen gäbe. In der abschließenden Verhandlung im Verwaltungsgerichtshof am 10. Dezember 1932 hatte der Pädagogikprofessor Richard Meister, amtierender Dekan und ebenfalls Bärenhöhle-Teilnehmer, die Universität gegen Halpern vertreten.

Emigration in die USA

Halpern wanderte 1928 mit einem Rockefeller-Stipendium von Wien nach Leipzig aus, um dort bei Werner Heisenberg zu forschen. Als Heisenberg eine Stelle in den USA offeriert wurde, schlug dieser das Angebot aus und stattdessen Halpern vor, der 1930 nach New York übersiedelte. Dort leistete er einen nicht ganz unwesentlichen Beitrag zur Kriegsniederlage der Nazis, indem er eine gummiartige Substanz namens Halpern Anti-Radar Paint entwickelte, die US-Flugzeuge und U-Boots davor schützte, vom feindlichen Radar entdeckt zu werden. Die wichtigste Eigenschaft war eine hohe Dielektrizitätskonstante - ein Thema, an dem Halpern schon in Wien gearbeitet hatte. 1961 erhält er die "Special Defense Department Medal", die höchste Auszeichnung, die das US Verteidigungsministerium an Zivilisten verleiht.

Von 1953 an hielt sich Halpern drei Jahre in Europa auf und besuchte auch mehrere Male Wien. Auch nach 1964 lebte Halpern noch einmal drei Jahre lang in Wien. Otto Halperns, starb am 28. Oktober 1982 in London. Seinem Nachruf, den sein Kollege Paul Urban 1983 im Fachblatt "Acta Physica Austriaca" publizierte, endet mit der Bemerkung, dass Halperns "Bedeutung für den Einfluss Österreichs auf die Physik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht hoch genug geschätzt werden kann."

Literatur

Weblinks