Otto Heller
Otto Heller (Pseudonyme: Raymond Brunet, Rudolf Kern), * 14. Dezember 1897 Brünn, † 14. März 1945 Ebensee, Schriftsteller.
Biografie
Otto Heller wurde in eine gut situierte Wiener jüdische Familie geboren. Sein Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg politisierte ihn und 1918 wurde er Mitglied der Sozialdemokratie. Ein Jahr zuvor war er aus der Israelitischen Kultusgemeinde ausgetreten. Er ging nach Prag und wurde zum Gründungsmitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KPČ).
Ab 1926 arbeitete er in Berlin an seiner historisch-materialistischen Darstellung der jüdischen Geschichte und für Willi Münzenberg. Bei seinen Reisen durch die Sowjetunion besuchte er das Jüdische Autonome Gebiet Birobidschan und verfasste einen euphorischen Bericht. 1934 emigrierte er in die Sowjetunion und arbeitete in der Redaktion der "Deutschen Zentralzeitung". Später ließ er sich nach Frankreich versetzen, wo er in der Résistance aktiv wurde. 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Nach einem Todesmarsch starb er am 22. März 1945 an Entkräftung in Ebensee.
"Nächstes Jahr in Jerusalem? – Nächstes Jahr in der Krim! – Nächstes Jahr in Birobidjan!" Damit endet die theoretische Abhandlung Otto Hellers über das Judentum als Nation. 1931 erschien diese unter dem Titel "Der Untergang des Judentums".
Literatur
- Sabine Bergler/Gabriele Kohlbauer-Fritz [Hg.]: Genosse. Jude. Wir wollten nur das Paradies auf Erden. Wien: Amalthea 2017