Ottokar aus der Geul

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Ottokar aus der Geul
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  29269
GNDGemeindsame Normdatei 118738836
Wikidata Q876153
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum unbekannt
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Dichter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.02.2023 durch WIEN1.lanm08uns


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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ottokar aus der Geul, ("herr oacher ouz der Geul"; früher fälschlich Ottokar von Horneck [zurückgehend auf einen Irrtum des Wolfgang Lazius, der 1894 selbst noch in die amtliche Straßenbenennung Horneckgasse Eingang gefunden hat, dort zu korrigieren]; wird auch als "Steirischer Reimchronist" bezeichnet), * um 1265 Strettweg (?), Steiermark, † vor 15. Jänner 1322, steirischer Dichter, Gattin (vor 1304; in diesem Jahr bereits mehrere Kinder) Elisabeth von Kainach, Sohn des steirischen Ritters Dietmar aus der Geul (heute Gaal) und dessen Gattin Alhaid.

Er erhielt seine Ausbildung vielleicht im Dienst der Herren von Liechtenstein-Murau, erlernte die Dichtkunst bei Konrad von Rotenberg und wird 1287 erstmals erwähnt; er unternahm Reisen nach Oberitalien, Salzburg, und Niederösterreich, hielt sich 1297 in Prag auf und ab 1301 wieder in seiner steirischen Heimat, 1313-1317 unternahm Ottokar (als Mitglied einer österreichischen Gesandtschaft) Reisen nach Aragon, ins Rheinland und nach Thüringen. Am 13. Juli 1319 ist er wieder in der Steiermark nachweisbar. Ein von ihm vor 1305 verfasstes „Kaiserbuch" (das bis 1250 reichte) ist verschollen. Sein Hauptwerk, die 1305 begonnene Reimchronik, behandelt in 98.595 Versen die Geschichte des Heiligen Römischen Reichs 1250-1309, die Geschichte Österreichs und der Steiermark 1246-1310 sowie Ereignisse in Österreichs Nachbarländern, in Frankreich und Flandern. Für Wien bedeutsam sind Schilderungen aus der Zeit Ottokars II sowie des antihabsburgischen Aufstands 1309/1310 (siehe: Friedrich I. der Schöne. Das riesige Werk ist in acht Handschriften, die einander ergänzen, überliefert. Eine von Ottokar geplante Papstchronik kam nicht zustande. Von Ottokar stammt die Adelsfamilie der Galler ab.

Horneckgasse

Literatur:

  • Maja Loehr: Der steirische Reimchronist – her Otachar uz der Geul. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Band 51. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1937, S. 89 ff.
  • Maja Loehr: Der steirische Reimchronist - ein österreichischer Geschichtsschreiber des Mittelalters. Wien: Bindenschild-Verlag 1946
  • Alphons Lhotsky: Quellenkunde zur mittelalterlichen Geschchte Österreichs. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 19. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1963, S. 288 ff.