Paul Diamant

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Diamant, Paul
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Diamant, Paul Josef; Diamant Paul J.
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil., Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  358482
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Februar 1887
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 1966
SterbeortSterbeort Jerusalem
BerufBeruf Publizist, Verleger, Genealoge
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Central Archives for the History of the Jewish People Jerusalem
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Verlagsgeschichte
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Paul (Josef) Diamant, * 12. Februar 1887 Wien, † 1966 Jerusalem (Israel), Publizist, Genealoge, Verleger.

Biografie

Paul Diamant wurde als Sohn eines renommierter Wiener Advokaten und dessen aus einer angesehenen Pressburger Familie stammenden Frau geboren. Er besuchte in Wien ein humanistisches Gymnasium und studierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften und später auch Geschichte. Beide Studien schloss er mit der Promotion ab. Der Jurist arbeitete zunächst als Rechtsanwalt, aber auch als Gutsverwalter. Zahlreiche Reisen führten ihn in alle Teile Europas, nach Nordafrika und Vorderasien.

Diamant war seit seiner Jugend überzeugter Zionist. Er gründete den jüdischen Mittelschülerverband Giskala und war Mitinitiator der Jugendzeitschrift "Unsere Hoffnung". Auf den Zionistischen Kongressen 1911 und 1913 war er Delegierter. Sein besonderes Interesse galt der jüdischen Familienforschung, als deren Organ die von ihm herausgegebene Zeitschrift "Archiv für jüdische Familienforschung" fungierte. Auch an der Gründung weiterer zionistischer Medien war er beteiligt.

Von 1914 bis 1918 diente er in der österreichisch-ungarischen Armee. Nach dem Ersten Weltkrieg leitete er die Wahlpropaganda der zionistischen Bewegung und hielt sich häufig in Palästina auf. Er schloss sich dem nationalistischen Flügel der zionistischen Bewegung, den "Revisionisten" um Wladimir Jabotinsky an, organisierte die (illegale) Einwanderung nach Palästina und unterstützte die jüdische Untergrundarmee Irgun Zwai Leumi. 1926 erbte Paul Diamant ein landwirtschaftliches Gut, das er für die Ausbildung auswanderungswilliger Jüdinnen und Juden nach Palästina zur Verfügung stellte.Nur kurz dauerte sein Ausflug in das Verlagswesen. In der 1926 mit Leopold Zahn gegründeten Verlagsanstalt Dr. Zahn und Dr. Diamant erschienen lediglich acht Titel.

Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 emigrierte der Zionist endgültig nach Palästina und kultivierte in der Nähe von Jerusalem sein eigenes Landgut, das nach der Unabhängigkeit Israels 1948 zeitweilig von arabischen Milizen besetzt wurde. Diamant blieb literarisch und wissenschaftlich tätig und veröffentlichte über 150 Beiträge und Broschüren, meist zu Aspekten der jüdischen Geschichte. Zu diesem Zweck unternahm er auch Archivreisen nach Österreich.

Im Alter lebte Diamant im Jerusalemer Elternheim und verstarb 1966 in der Stadt. Sein umfangreicher Nachlass befindet sich in den Central Archives for the History of the Jewish People Jerusalem.

Literatur

  • Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. Elbingen: Verband deutscher Antiquare 2011, S. 53
  • Evelyn Adunka: Exil in der Heimat. Über die Österreicher in Israel. Innsbruck u.a.: Studien-Verlag 2002, S. 86-88

Weblinks