Philipp Haas

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Philipp Haas, um 1870
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Haas, Philipp
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  509
GNDGemeindsame Normdatei 1011409348
Wikidata Q62524710
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. Juni 1791
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 31. Mai 1870
SterbeortSterbeort Bad Vöslau
BerufBeruf Industrieller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 16.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe AAR, Nummer 18
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Philipp Haas 2.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Philipp Haas, um 1870
  • 6., Mollardgasse 27 (Geburtsadresse)
  • 1., Stock-im-Eisen-Platz 4 (Wirkungsadresse)
  • 7., Kaiserstraße 8 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Philipp Haas, * 7. Juni 1791 Wien, † 31. Mai 1870 Bad Vöslau (Niederösterreich), Industrieller.

Biographie

Philipp Haas war der Sohn des Webers Philipp Haas sen. (1754–1818), der 1804 das Haus Schottenfeld 138, "Stadt Rom", in der Kaiserstraße 8 im 7. Bezirk kaufte. Dieses Haus wurde das Stammhaus der Familie Haas und verblieb bis 1880 in Familienbesitz.

Philipp Haas war Schüler der Manufaktur-Zeichenschule in Wien, mußte diese aber bereits 1807 verlassen, um in der Weberei zu arbeiten. In seiner Freizeit bildete er sich in Mechanik und Physik weiter, geriet aber wegen seiner fortschrittlichen Gedanken in Gegensatz zu seinem Vater. Als die Mechanisierung die Herstellung billiger textiler Massenartikel ermöglichte und außerdem die politische Konstellation günstig für die Österreichische Produktion war, richtete sich Haas mit dem Preisgeld aus einem Wettbewerb an der Manufaktur-Zeichenschule 1810 in Gumpendorf eine eigene Werkstätte ein. Sein stetig erweitertes Erzeugungsprogramm führte rasch zur Vergrößerung des Betriebs; 1825 entstand eine Abteilung zur Herstellung von Kleiderstoffen, dazu eine Zeugdruckerei; damit war das Grundstück verbaut. 1829 beschäftigte die Firma Haas in ihren Betrieben bereits mehr als 1000 Arbeiter und Angestellte.

1831 kaufte Haas (da in Gumpendorf keine Grundstücke erhältlich waren) eine alte Mühle in Mitterndorf (Niederösterreich) und richtete dort eine Handweberei zur Erzeugung von Möbelstoffen ein. Mitte der 1840er Jahre betrieb er dort 30 mechanische Webstühle, 1845 begann er mit der Erzeugung von Teppichen. Bereits 1839 (auf der Gewerbeproduktenausstellung) und neuerlich 1845 erhielt er Preise in Wien, 1844 in Berlin und 1850 in Leipzig. Haas wandte sich auch dem Einzelhandel zu und eröffnete am Stock-im-Eisen-Platz 6 (heute 4) ein Verkaufsgeschäft. Seine beiden Söhne Robert und Eduard Haas wurden Teilhaber der Firma, die ab 1850 „Philipp Haas & Söhne" hieß und sich in der Folge sprunghaft entwickelte.

Quellen

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarb. von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • ÖBL; Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Andreas Lehne: Wiener Warenhäuser 1865-1914. Wien: Deuticke 1990 (FB 20), S. 124ff.
  • Josef Mentschl / Gustav Otruba: Österreichische Industrielle und Bankiers. Wien: Bergland-Verl. 1965 (Österreich-Reihe, 279 / 281), S. 86 ff.
  • Josef Mentschl: Österreichische Wirtschaftspioniere. Wien: Birken Verlag 1959, S. 23ff.
  • Gustav Holzmann: Unternehmer aus Niederösterreich. Handwerker, Kaufleute und Industrielle aus 5 Jahrhunderten. Wien: Eigenverlag der Handelskammer Niederösterreich 1967, S. 63 f.
  • Heinrich Frauberger: Biographisches Lexikon der Wiener Weltausstellung. Wien: Selbstverlag 1873, H. 1/2, S. 49ff.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 249, 305
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 61
  • Konstitutionelle Vorstadt-Zeitung, 2.6.1870
  • Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 1, 1. Teil (Wien 1951), S. 36