Pracker
Pracker.
1) Bezeichnung für einen in der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in größerer Zahl auftretenden Wanderverkäufer, der mit einem handgezogenen Pritschenwagen durch die Straßen zog und einheimisches frisches Obst und Gemüse anbot und mittels eines typischen Kaufrufs die Kunden anlockte; er durfte an einem Standort nur so lange verweilen, als er tatsächlich Ware verkaufte. Seine Beliebtheit lag in der Frische der Ware und im billigeren Preis begründet. Der Pracker löste andere umherziehende Händler(innen) ab, insbesondere solche, die Obst, Zitronen und Orangen verkauft hatten (Limonienverkäuferin). Einige wenige Pracker üben (beispielsweise in Heiligenstadt) noch bis in die Gegenwart ihren Beruf aus (beispielsweise Verkauf frischer Gärtnererdbeeren).
2) So viel wie Teppichklopfer.
Literatur
- Ad 1: Otto Krammer: Wiener Volkstypen. Von Buttenweibern, Zwiefel-Krowoten und anderen Wiener Originalen. Wien: Braumüller 1983, S. 102 f.