Prater Tomche Thora Verein
48° 13' 10.63" N, 16° 24' 15.62" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vereinsgeschichte
Der Prater Tomche Thora Verein (=Unterstützung der Thoralehre) wurde 1929 in Wien gegründet und unterhielt bis 1938 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal in 2., Obermüllnerstraße 17/43. Die Proponenten Jakob Schein, Kaufmann, 1929 wohnhaft in 2., Ausstellungsstraße 37/26, Salomon Weidenfeld, Handelsagent, 2., Obermüllnerstraße 7/9, David Rosenblüth, Reisender, 2., Mumbgasse 1/8, Berisch Bloch, Kaufmann, 2., Schönngasse 13/5, Abraham Willner, Privater, 2., Schrotzbergstraße 2 und Hermann Nussbaum, Agent, 2., Obermüllnerstraße 17/19 reichten die Statuten im Jänner 1929 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war „die Unterstützung und Förderung der Talmudischen Wissenschaft durch Abhaltung von Vorträgen im Vereinslokale unter Aufsicht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien“ (Staut 1929, § 2). [1] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.
Arisierung des Vereinsvermögens und Vereinsauflösung 1938/1939
Das Vereinsvermögen wurde vom Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände eingezogen. Die behördliche Auflösung des Vereins, sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. In einem Brief des letzten Obmanns Abraham Geiger an die Israelitische Kultusgemeinde vom 26. Oktober 1938 schrieb dieser, dass sich der Verein schon selbst aufgelöst habe, die Wohnungsinhaberin nach Palästina ausgewandert sei und dass die Bücher des Vereins durch die Auflösung und die Auswanderung der Mitglieder abhanden gekommen seien. [2]
Bedeutende Rabbiner
Der Rabbiner des Prater Tomche Thora Vereins war Abraham Twerski, 1931 wohnhaft 2., Stuwerstraße 35. [3]
Vereinsvorstand 1938
- Der letzte Obmann war Abraham Geiger, wohnhaft 2., Novaragasse 26. [4]
Quellen
- Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac A2/26, Schachtel 555.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 394/1929
- Wienbibliothek Digital Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger 1929, 1931
Literatur
- David Jüdische Kulturzeitschrift
- Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 120
- Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1928, 1936.
- Jüdisches Jahrbuch 1932.
- Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
- Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich).
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 394/1929 und Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 98 und Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 120 und Wienbibliothek Digital Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger 1929.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A2/26, Schachtel 555.
- ↑ Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 98 und Wienbibliothek Digital Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger 1931.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A2/26, Schachtel 555.