Raimund Gutmann
Raimund Gutmann, * 1. August 1952 St. Margarethen/Raab, Politikwissenschaftler, Stadtsoziologe.
Biografie
Raimund Gutmann absolvierte zuerst ein Lehramtsstudium in Englisch und Bildnerische Erziehung, bevor er sich der Politikwissenschaft zuwandte und bei Anton Pelinka und Norbert Leser promovierte. Er war Studienassistent am Institut für Politikwissenschaft in Salzburg sowie Studienrichtungsvertreter im Fachbereich und viele Jahre auch im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft. Von 1984 bis 1989 war er wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Alltagskultur in Salzburg, einem außeruniversitären Forschungsunternehmen für anwendungsbezogene Sozial- und Kulturforschung. Gleichzeitig wurde er immer wieder als Lehrbeauftragter an den Universitäten Graz und Salzburg engagiert. Nach der Durchführung zahlreicher Studien im Auftrag von Bund, Ländern, Kommunen und Bauträgern als freiberuflicher Sozialwissenschaftler übernahm er 1993 die Leitung des gemeinnützigen “Österreichischen Wohnbundes – Verein für wohnpolitische Innovation und gemeinschaftliches Wohnen“. In dieser Funktion und mit der eigenen Firma „wohnbund:consult – Büro für Stadt.Raum.Entwicklung“ initiierte er zahlreiche Partizipationsprojekte, die nach neuen Formen des sozialen Miteinanders beim Wohnen und im Stadtviertel suchten. Gutmann war und ist Teil einer Reformbewegung, die anknüpfend an den gesellschaftlichen Wandel die Bandbreite gemeinschaftlicher Wohnformen auslotete und erweiterte (Ökodörfer, Atrium-Wohnhöfe, Mehr-Generationshaus, Wohngruppen für Fortgeschrittene etc.). Konkret war er u.a. beteiligt an der Solar-City in Linz, am Stadtwerk Lehen in Salzburg, der Stadtteilentwicklung Reininghaus-Gründe in Graz, der Seestadt Aspern in Wien oder dem Quartierserneuerungsprojekt “ Zukunft Wohnen“ in Innsbruck. Mit “so.vie.so mitbestimmt – Sonnwendviertel solidarisch“ gewannen er und sein Team den alle fünf Jahre vergebenen Wiener Wohnbaupreis 2015.